Visum für Thailand

Einreise und Visum für Thailand

en über Deutsche Staatsangehörige benötigen für einen bis zu 30 Tage dauernden touristischen Aufenthalt in Thailand kein Visum. Sie fallen unter das Visa waiver Programm. Wer länger bleiben will, benötigt dagegen ein Thailand Visum. In diesem Artikel erkläre ich euch, mit welchem Visum Thailand für zwei oder drei Monate besucht werden kann und welche Arten von Langzeitvisa es gibt.

Thailand Visum: Visa exempt entry

Die Standard- Einreise zu touristischen Zwecken ist die visum- befreite Einreise bis zu 30 Tagen, die fälschlich oft als Visa on arrival Thailand bezeichnet wird. Staatsangehörige aus Ländern der EU, den USA, Australien und einer ganzen Reihe weiterer Länder sind von der Visumpflicht für kurze touristische Aufenthalte befreit. Seit Oktober 2022 konntet ihr mit der visafreien Einreise sogar bis zu 45 Tage in Thailand bleiben. Diese Regelung wurde zur Stimulierung des Tourismus nach der Corona- Pandemie eingeführt und ist zunächst auf sechs Monate befristet. Die Regelung ist entgegen der Hoffnung vieler am 31.03.2023 ausgelaufen.

Seinen Aufenthalt unter dem Visa exempt entry Programm kann man bei der jeweiligen regional zuständigen Immigration einmalig für 1900 Baht um weitere 30 Tage verlängern. Danach muss man aber – zumindest als Tourist – zwingend das Land verlassen.

Bedingungen für den Visa excempt Entry

Wie in den meisten Ländern ist es auch in Thailand erforderlich, dass der Reisepass noch mindestens sechs Monate gültig sein muss. Seit 2019 werden nun auch in Thailand wie in vielen Nachbarstaaten schon lange die Fingerabdrücke bei der Einreise genommen. Zudem wird ein Foto von euch gemacht. Eine TM.6 Einreisekarte muss aktuell nicht ausgefüllt werden. So wollte man die Schlangen am Flughafen nach Aufhebung der Corona- Einreisebeschränkungen kurz halten. Wann und ob die TM.6 Einreisekarte wiederkommt, ist derzeit unklar.

Die visafreie Einreise nach Thailand kann man auch an einem Grenzübergang über Land vornehmen. Das Procedere ist hier das gleiche. Auch hier gibt es 30 Tage Aufenthalt in den Pass gestempelt und auch dieser Stempel kann in einem örtlichen Immigrationsbüro einmalig um 30 Tage verlängert werden.

Ohne Visum darf man über Land pro Kalenderjahr allerdings nur zwei Mal einreisen. So sollen die früher beliebten Visa Runs unterbunden werden. Mit einem Visum im Pass darf man hingegen unbegrenzt oft über Land nach Thailand einreisen. Bedenkt aber, dass die letzte Entscheidung, ob ihr nach Thailand einreisen dürft, beim Immigrationsbeamten liegt, der euch gegenübersitzt. Diese bekommen nach dem fünften Ketten- Touristenvisum möglicherweise den Eindruck, dass ihr gar keine Touristen seid.

Einreise Thailand ohne Visum: Die drei Bedingungen

Es gibt drei Bedingungen für die visafreie Einreise, die in der Regel nur bei Leuten abgefragt werden, bei denen die Immigration den Verdacht hat, dass sie das Visa exempt- System missbrauchen, also mit einer Reihe von Ketten- Kurzzeitaufenthalten eigentlich in Thailand leben wollen (was verboten ist). Die drei Bedingungen für die visafreie Einreise sind:

Einreise Thailand
Einreise Thailand
  • ein Ausreise- oder Weiterreiseticket
  • Nachweis einer Hotelbuchung für mindestens die ersten Tage
  • 20.000 Baht oder eine entsprechende Summe in einer anderen Währung in CASH

Ich bin in zehn Jahren nie nach einem dieser drei Dinge gefragt worden, kenne aber eine Reihe von Leuten, die schon sehr unangenehme Gespräche mit Immigration Officer hatten. Ein Freund aus Kanada, der noch nicht mal eine exzessive Einreise- Historie hatte, hatte keine der drei Dinge parat und durfte eine exklusive Nacht im Abschiebeknast am Don Mueang verbringen.

Es gibt keine Begrenzung, wie viele visumfreie Einreisen pro Kalenderjahr erlaubt sind (außer bei Landgrenzen). Es kommt immer darauf an, ob der Immigration Officer euch glaubt, dass ihr nur Touristen seid. Wenn er (oder sie) den Verdacht bekommt, dass hier visafreie Einreisen zu einem Daueraufenthalt missbraucht werden, kann der Immigrationsbeamte euch die Einreise verweigern.

Probleme bei der visafreien Einreise

Wie gesagt, es gibt kein Gesetz, nach dem nicht mehr als z.B. fünf Einreisen pro Jahr erlaubt wären. Aber es gibt ein Gesetz, nach dem es verboten ist, sich ohne eine adäquate Aufenthaltserlaubnis dauerhaft in Thailand aufzuhalten. Und genau dazu dienen die drei Bedingungen. Der Immigration Officer fragt nur nach dem Weiterreiseticket, einer Hotelbuchung oder 20.000 Baht, wenn er einen Grund sucht, euch die Einreise zu verweigern. Natürlich wird er auch nicht darüber diskutieren, dass ihr kein Bargeld in der Tasche habt, aber vier verschiedene Kreditkarten und dass ihr zu Hause 10.000 Euro auf dem Konto habt. All das interessiert ihn nicht, denn er fragt gerade nach den 20.000 Baht, weil er vermutet, dass ihr sie nicht in CASH dabei habt.

Auch auf Diskussionen über den Ausreisenachweis lässt man sich nicht ein. Die Regel ist: ihr benötigt bei der Einreise einen Ausreisenachweis. In 99% der Fälle wird danach nicht gefragt, aber wenn ihr denn gefragt werdet, müsst ihr einen Nachweis haben oder die Einreise kann euch verweigert werden. Was passiert, wenn euch die Einreise verweigert wird, könnt ihr in dem Artikel zur Einreiseverweigerung lesen. Der Artikel basiert auf den Erfahrungen meines kanadischen Freunds, der nach Einreiseverweigerung abgeschoben wurde.

Wie gesagt, wer ein, zwei Mal für drei Wochen Urlaub auf Koh Samui oder Koh Lanta macht, wird niemals gefragt werden. Wer aber ohne das korrekte Visum versucht, sich dauerhaft in Thailand aufzuhalten, wird Probleme bei der Immigration bekommen. Vor ein paar Jahren waren besonders die Immigration Beamten am Don Mueang Airport darauf geschult worden, vermeintlichen „Touristen“, die mit Air Asia aus einem der Nachbarländer zurück gekommen sind, das Leben schwer zu machen.

Touristen Visum Thailand

Wer schon vorher weiß, dass er länger als 30 Tage in Thailand bleiben möchte, für den bietet sich das Touristen Visum Thailand (Single Entry) an. Dieses berechtigt euch zu einem 60 Tage- Aufenthalt und muss vor der Reise gegen eine Gebühr von 35 Euro beantragt werden.

Der Antrag kann inzwischen unkompliziert online gestellt werden. Das genaue Procedere lest ihr im Artikel E- Visum für Thailand nach. Mein Visum war innerhalb von drei Tagen ausgestellt. Man erhält dazu keinen Sticker mehr in den Pass sondern bekommt das Visum mit einem QR Code per Mail. Ist das Visum erteilt, ist es drei Monate gültig. Das bedeutet, dass man innerhalb von drei Monaten einreisen muss. Es bedeutet aber eben nicht, dass man eine 90-tägige Aufenthaltsgenehmigung in den Pass gestempelt bekommt. Das wird oft verwechselt.

Unterlagen für das Touristenvisum

Benötigt werden für den Onlineantrag

  • Passport
  • Passfoto
  • Erklärung, dass man die lokalen Gesetze und Bräuche respektiert
  • Flugticket
  • Hotelreservierung
  • Vermögensnachweise
  • Aufenthaltserlaubnis (wenn man nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hat)
  • Einreisestempel der letzten 12 Monate aus dem Reisepass
  • Meldebestätigung (möglicherweise reicht Vorder- und Rückseite des Personalausweises in einem Dokument)
  • Ein Foto, auf dem man die Datenseite seines Reisepasses in die Kamera hält

In der Berliner Botschaft sowie den Konsulaten in Frankfurt und München dürfen auch noch Visa ausgestellt werden. Aufgrund des Terminzwangs wird man aber faktisch auf die Onlineplattform verwiesen.

Ein Touristenvisum kann einmal bei der örtlichen Immigration gegen eine Gebühr von 1900 Baht verlängert werden. Dies ist in der Regel unkritisch. Die für die Verlängerung erforderlichen Unterlagen variieren von von Immigration zu Immigration. Fragt bei eurem zuständigen Büro nach.

Langzeitaufenthalt in Thailand mit Touristen- Visum

Das Touristen- Visum Thailand gibt es seit 2016 auch als Multiple Entry- Variante (ME). Dieses Visum ist AB AUSSTELLUNG sechs Monate gültig und berechtigt bei jeder Einreise zu einem Aufenthalt von 60 Tagen. Dann müsst ihr das Land verlassen (oder eine Verlängerung bei der örtlichen Immigration für 1900 Baht um 30 Tage beantragen). Wenn ihr dann wieder einreist, bekommt ihr erneut 60 Tage in den Pass gestempelt. Ihr könnt so oft ein- und ausreisen, wie ihr möchtet, müsst aber eben mindestens alle 60 Tage (bzw. bei Verlängerung 90 Tage) das Land verlassen. Das sollte bei so vielen spektakulären Nachbarländern wohl auch kein Problem sein.

Reist ihr am vorletzten Tag der sechmonatigen Gültigkeit eures Visums wieder nach Thailand ein, bekommt ihr noch mal frische 60 Tage in den Pass gestempelt, die ihr dann noch mal um 30 Tage bei der Immigration für 1900 Baht verlängern könnt. So habt ihr effektiv einen Aufenthalt von neun Monaten aus eurem Visum herausgeholt.

Noch mal, weil dies immer wieder falsch verstanden wird und dann bei der Aufenthaltsplanung zu Problemen führt: die sechsmonatige Gültigkeit des Visums beginnt mit dem Tag der Ausstellung durch die Botschaft. Sie beginnt also NICHT mit der ersten Einreise. Ihr solltet daher das Visum so kurz vor Abflug wie möglich beantragen.

Machen wir ein Beispiel: Ihr wollt am 01.10. nach Thailand fliegen und mindestens ein halbes Jahr bleiben. Vielleicht wollt ihr euch Koh Chang und Koh Mak im Golf von Thailand mal länger anschauen. Ihr beantragt das Touristen Visum mit Multiple Entry am 01.09. und die Botschaft stellt das Visum am 05.09. aus. Dann beginnen die sechs Monate Gültigkeit eben nicht am 01.10., wenn ihr einreist sondern am 05.09. Ihr verliert in diesem Fall also fast einen Monat an Gültigkeit und solltet das Visum besser erst Énde September beantragen.

Probleme mit dem Thailand Touristen Visum ME

Bei all dem Aufwand, den die Thai- Immigration betreibt, Langzeitaufenthalte zu verhindern, steckt immer der unausgesprochene Verdacht dahinter, dass ihr in Thailand illegal arbeitet, wobei Arbeit hier sehr weit gefasst wird. Man kann sich hier schwer vorstellen, dass jemand genug Geld hat, um ein halbes  Jahr oder länger in Thailand zu leben, ohne zu arbeiten. Dass Leute passives Einkommen haben können wie Mieteinnahmen, Zinseinnahmen, Tantiemen oder einfach ein paar Tausend Euro angespart haben (denn das Leben ist hier in Thailand ja nun mal viel günstiger als in Europa), können sich Thai Immigration Officer, die von vielleicht umgerechnet 500 Euro im Monat ihre ganze Familie ernähren müssen, schlicht nicht vorstellen.

Ich war 2016 auch mit einem Tourist Visa ME hier und wurde von einer giftigen weiblichen Immigration Beamtin angefaucht, was ich hier in Thailand so lange machen würde. Ich habe freundlich gelächelt und auf mein Visum gezeigt, auf dem „Tourist“ aufgedruckt war. Sie wurde sarkastisch und sagte: Oh, you have a good life that you can stay in Thailand so long. Ich bejahte und sagte, ich würde jeden Monat Geld aus Mieteinnahmen aus Deutschland bekommen. Sie gab auf, stempelte mich für 60 Tage ein und fauchte mich an, als ich an ihr vorbeiging: Not forget: only tourist, not working!

Das Schöne an einem gültigen Visum ist übrigens, dass hier die drei Bedingungen nicht mehr erforderlich sind. Ich bin an dem Tag gerade aus Myanmar zurück gekommen und bin mir nicht sicher, ob ich da noch 20.000 Baht in der Tasche gehabt hätte.

Benötigte Unterlagen für Tourist Visum ME

Für den Antrag für das Tourist Visa ME benötigt ihr folgende Unterlagen:

  • vollständig ausgefüllter Visaantrag: die genaue Adresse von mind. einer Unterkunft (genaue Angabe von Hausnummer, Straße, PLZ und Ort) sowie ein Bürge bzw. eine Kontaktperson in Deutschland müssen unbedingt angegeben werden
  • Reisepass im Original
  • Kopie der ersten Seite des Reisepasses
  • 1 biometrisches Passfoto (aufgenommen in den letzten 6 Monaten)
  • Kopie der Flugbestätigung (Hinflug +Rück- oder Weiterflug, Bus- oder Zugticket in das Nachbarland, Hotelbuchung im Nachbarland oder Visum für das Nachbarland)
  • Arbeitsbescheinigung des Arbeitgebers/ Immatrikulationsbescheinigung/ finanzielle Bürgschaftserklärung + Ausweiskopie einer dritten Person (wenn der Antragsteller nicht beschäftigt ist)
  • Hotelbuchung von mind. einem Aufenthaltsort
  • Vermögensnachweis: Kontoauszüge der letzten 3 Monaten mit jeweils einem Mindestbetrag von 5.000,00 €
  • 175 €  Visagebühr
  • für Kinder im Alter von bis zu 15 Jahren muss zusätzlich eine Kopie der Geburtsurkunde sowie eine Kopie der Reisepässe der Eltern eingereicht werden

Die Bedingungen für das Multiple Tourist Visum Thailand sind auch erst kürzlich verschärft worden. Eine Arbeits- oder Immatrikualationsbescheinigung war bis 2017 ebenso wenig erforderlich wie Ausweiskopien „dritter Personen“ (wer immer das sein soll). Auch musste man bisher nur einen Kontoauszug vorzeigen, der einen Mindestbetrag von 5000 Euro ausweisen musste.

Non Immigrant Visa Thailand

Das dritte erhältliche Visum für Thailand ist das Non-Immigrant Visum, das für Normalurlauber allerdings kaum in Frage kommt. Das Non Immigrant gibt es in verschiedenen Varianten und gilt in der Regel für 90 Tage.

Thailand Business Visum („Non B“)

Das Non Immigrant „B“ (Business) ist für alle, die ein Geschäft in Thailand betreiben oder dort arbeiten wollen. Man beantragt zunächst ein Non-Immigrant B für 90 Tage. Die 90 Tage kann man dann dazu nutzen, entweder Arbeit zu suchen oder eben seine Papiere sortiert zu bekommen, um dann bei der örtlichen Immigration Verlängerungen zu bekommen. Unabhängig vom Business- Visum benötigt man für die Arbeitsaufnahme auch noch eine Arbeitserlaubnis. Die wird von einer anderen Behörde ausgestellt und für die gelten wiederum komplett andere Regeln.

Ein häufiger Fehler, den Ausländer machen, die ihren Langzeitaufenthalt in Thailand planen, ist der falsche Ansprechpartner. Die Botschaften und Konsulate Thailands überall auf der Welt sind dem Außenministerium in Thailand unterstellt. Botschaftsangestellte haben in der Regel keinen blassen Schimmer zu den Aufenthaltsregeln in Thailand für Ausländer. Hierfür ist die Immigration zuständig, die dem Innenministerium unterstellt ist. Wie man eine Arbeitserlaubnis in Thailand bekommt, weiß wiederum weder der Botschaftsangestellte noch der Immigration Officer, weil hierfür das Arbeitsministerium zuständig ist.

Natürlich wird euch niemand in Thailand jemals sagen, dass er etwas nicht genau weiß. Ihr werdet also von jedem eine Antwort bekommen. Das Problem ist, dass die Antwort oft nicht viel wert ist.

Thailand Education Visum („Non ED“)

Für Schüler und Studenten gibt es das Non Immigrant „ED“ (Education), das zu einem Studienaufenthalt berechtigt. Die zahlreichen Papiere müssen von Schule oder Uni besorgt werden, so dass viele Schulen verkappte Visaagenturen sind. Jahrelang war dies das Schlupfloch zur Verlängerung des Langzeitaufenthaltes, denn studieren konnte man bis ins hohe Alter.

Sprachschulen haben sich auf diese Zielgruppe spezialisiert und Thailändisch- Sprachkurse verkauft und sich um das Visum gleich mit gekümmert. Daran ist im Prinzip noch nichts Verwerfliches (ich habe auch ein Jahr lang Thai an der Schule gelernt). Problematisch wird dieses Geschäftsmodell nur dann, wenn das Klassenzimmer bei Kontrollen der örtlichen Immigration immer leer ist. Gegen diesen Missbrauch ist die Immigration Police in den zwei Jahren vor Corona mit Razzien rigoros vorgegangen.

Thailand Rentner-/Heiratsvisum („Non O“)

Für Normalsterbliche gibt es das Non Immigrant „O“ (Other) für alle, die sich aus sonstigen Gründen für längere Zeit in Thailand aufhalten möchten, insbesondere Rentner und Leute, die mit einer Thai verheiratet sind oder die Thai- Kinder haben.

Das Non- Immigrant O hat eine Gültigkeit von 90 Tagen bei einer Einreise oder einem Jahr bei multiplen Einreisen, wobei man auch bei dem letzteren alle 90 Tage einen Visarun machen muss. Die 90-Tage Non O Visa Thailand können nach Ablauf jeweils bei der örtlichen Immigration so lange verängert werden, wie der Grund für die Visumerteilung fortbesteht. Dann handelt es sich allerdings nicht mehr um ein Visum sondern um eine Aufenthaltsverlängerung („Extension of Stay“). Für die Extension muss man nicht mehr das Land verlassen wie für ein neues Visum. Stattdessen beantragt man die Extension auf der örtlichen Immigration, wo man alle 90 Tage zum Report erscheinen muss.

Extension of Stay Thailand – Aufenthaltsverlängerung

Was man zur Extension of stay, also der Aufenthaltsverlängerung durch die örtliche Immigration wissen sollte, ist dass man eine Re- Entry- Permit, also eine Wiedereinreisegenehmigung benötigt, wenn man während der Aufenthaltsverlängerung ausreisen möchte. Diese ist VOR der Ausreise bei der Immigration für 1000 Baht zu beantragen. Wer oft ausreist, kann auch eine mehrfache Wiedereinreisegenehmigung beantragen. Verlasst ihr das Land, ohne eine Re- Entry- Permit, so ist eure Extension of stay und damit das zugrunde liegende Visum hinfällig. Ihr müsst euch dann ein neues Visum besorgen.

Rentner bzw. Menschen, mit mindestens 50 Jahren und einem monatlichen Einkommen von mindestens 65000 Baht (oder einem Vermögensnachweis über 800.000 Baht, die auf einem thailändischen Bankkonto angelegt werden müssen) können ebenfalls eine Extension of Stay bei der Immigration für jeweils ein Jahr bekommen.

Thailand Non Immigrant O-A Visum

Alternativ kann man bei der Thai- Botschaft in seinem Heimatland ein „echtes“ Jahresvisum beantragen, das Non- Immigrant „O- A“, wobei das A für „annual“ steht. Mit diesem Visum braucht ihr das Land nicht mehr für Visa- Runs verlassen. Der Vorteil des Non Immigrant O-A ist, dass ihr euer Geld auf einem deutschen Bankkonto lassen könnt. Ihr müsst bei der Beantragung des Visums online lediglich nachweisen, dass ihr in den letzten drei Monaten immer mindestens 20.000 Euro auf eurem Konto gehabt habt. Das entspricht ungefähr den 800.000 Baht, die ihr auf dem Thai- Konto haben müsstet, wenn ihr bei der Immigration eine Extension of Stay beantragen würdet.

Der Vorteil ist, dass ihr das Geld nicht zu möglicherweise ungünstigen Umtauschkursen in Thai Baht wechseln und auf einem Thai Bankkonto anlegen müsst. Ein weiterer Vorteil ist, dass ihr bei jeder Einreise eine Aufenthaltsdauer von einem Jahr in den Pass gestempelt bekommt. Wenn ihr kurz vor Ablauf der einjährigen Gültigkeit noch mal nach Thailand einreist, bekommt ihr also noch mal frische 365 Tage, so dass dieses Visum einen Aufenthalt von fast zwei Jahren ermöglicht.

Allerdings haben die thailändischen Offiziellen auch dieses Visum inzwischen ins Visier genommen und zum 31.10.2019 eine Pflicht zur Krankenversicherung eingeführt. Die Regeln für die erforderliche Krankenversicherung sind so konstruiert, dass man faktisch eine Thai- Versicherung abschließen muss. So wird sichergestellt, dass auch diese Zielgruppe einen erweiterten Beitrag für die thailändische Gesellschaft leistet.

Inzwischen sind auch wieder Auslandskrankenversicherungen deutscher Anbieter wie der HanseMerkur möglich. Die deutschen Versicherer haben sich inzwischen auf die Erfordernisse in Thailand eingestellt und liefern problemlos die erforderlichen Papiere und Nachweise.

Thailand Visum: Wo beantragen?

Alle Visa sind bei der Botschaft des Königreichs Thailand in Berlin oder bei den Generalkonsulaten zu beantragen. Das Tourist Visa Multiple Entry und das Non-O-A kann nur in der Thai- Botschaft des Heimatlandes beantragt werden. Alle anderen Visa können auch in Thai- Konsulaten der Nachbarländer beantragt werden, wobei die Vergaberichtlinien in fast allen Konsulaten deutlich verschärft wurden. So werden kaum noch zwei aufeinanderfolgende Touristen Visa mit Single Entry vergeben. Auch bei Education Visa sind die Konsulate viel kleinlicher geworden, und die Zahl der abgelehnten Anträge nimmt stetig zu.

Es ist aber wichtig zu wissen, dass jedes Konsulat und jede Botschaft befugt ist, seine eigenen Regeln aufzustellen. So gibt es quasi für jedes Visum einfachere Konsulate oder schwierigere Konsulate. So gibt es in Südostasien ein paar Konsulate, die für ein Jahresvisum (Non- O) keinen Vermögensnachweis verlangen.

Auch in Deutschland wollte z.B. das Konsulat in Frankfurt einen Vermögensnachweis bei einem Heiratsvisum, während die Botschaft in Berlin darauf verzichtet hatte. Mittlerweile kann man sich in Deutschland aber nicht mehr aussuchen, wo man sich sein Visum ausstellen lässt. Man wird jetzt je nach Wohnort einem Konsulat zugeteilt.

E- Visum für Thailand online zu beantragen

Seit November 2021 könnt ihr jedes Visum für Thailand auch online beantragen. Den genauen Antragsprozess habe ich im Artikel Thailand E- Visum nun auch online zu beantragen beschrieben.

Honorarkonsulate dürfen hingegen weltweit seit Mai 2021 keine Visa mehr ausstellen. Das betrifft in Deutschland die Außenstellen in Hamburg, Essen und Stuttgart. Weiterhin Visa ausstellen dürfen nur noch die Botschaft in Berlin sowie die Generalkonsulate in München und Frankfurt. Alle drei haben den Publikumsverkehr aber deutlich eingeschränkt und verweisen auch in Hinblick auf die Coronapandemie auf die Onlineplattform. Hier gehts zur offiziellen Thailand Visa- Plattform.

Thailand Elite- Visum für 5 bis zu 20 Jahre Aufenthalt in Thailand

Wer in Thailand leben will, ohne mit einer Thai verheiratet oder 50 Jahre alt zu sein, dem bleibt das Elite- Visum (Direktlink).  Wer das nötige Kleingeld hat, kann dieses für fünf, zehn oder zwanzig Jahre beantragen. Das 5- Jahres-Visum von Thailand Elite kostet stattliche 600.000 Baht und man bekommt dafür jeweils ein Jahr Aufenthaltsgenehmigung in den Pass gestempelt, wenn man einreist. Einreisen kann man beliebig oft.

Rechtlich gesehen ist das Elite Visum keine staatliche Leistung sondern man wird Mitglied eines Clubs, dem Thailand Elite. Dieser beinhaltet neben verschiedenen Membership Benefits wie Fasttrack und Loungezugang am Flughafen sowie Limousinen-Service zum Flughafen auch das Thailand Elite Visum. Die Standard- Variante von Thailand Elite ist der Easy Access für 5 Jahre und für 600.000 Baht. Es gibt aber noch längere (und teurere Varianten), die dann noch mit weiteren Benefits aufwarten (wie jährlichen medizinischen Check Ups).

Lohnt sich das Thailand Elite Visum

Ich habe mir das vor Jahren mal durchgerechnet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Benefits und das Visum den Preis nicht wert sind. Es sind vor allem Statussymbole, wie der persönliche Assistent, der einen am Flughafen empfängt und wie einen VIP durch die Kontrollen führt und weniger echte geldwerte Vorteile. So darf man auch trotz des hohen Preises nicht in Thailand arbeiten. Wenn mir die garstige Frau an der DMK- Immigration nicht glaubt, dass ich genug Geld für einen sechsmonatigen Aufenthalt  in Thailand habe, was würde sie dann wohl einem Elite- Visum- Inhaber zuflüstern? Vermutlich nichts, denn der hat ja gut dafür bezahlt…

Mein kanadischer Freund, der in der Abschiebehaft über seine nächsten Schritte nachdenken konnte, hat sich für das Thailand Elite -Visum entschieden. Daraufhin ist er am selben Flughafen, von dem er abgeschoben wurde, eine Woche später mit einem Glas Sekt empfangen worden. Den Personal Assistant vom Thailand Elite Club nutzt er nicht. Es ist ihm unangenehm, wenn der ihn aus der Arrival Lounge dann zur öffentlichen Bushaltestelle geleiten müsste.

Letzte Aktualisierung am 25.09.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Häufige Fragen

Braucht man ein Visum für Thailand?
Für touristische Aufenthalte bis zu 30 Tagen benötigen deutsche Staatsangehörige kein Visum für Thailand. Sie können visafrei einreisen.
Gibt es in Thailand ein Visa on arrival?
Es gibt in Thailand ein Visa on arrival – aber nicht für deutsche Staatsangehörige. Deutsche reisen unter dem Visa Waiver Progamm ein, also ohne Visum. Ihr erhaltet bei der Einreise nur einen Einreisestempel in den Reisepass, aber KEIN Visum on arrival.
Muss ich bei der Einreise nach Thailand die Einreisekarte TM6 ausfüllen?
Nein, die Einreisekarte TM6 für Thailand wurde ausgesetzt, um den Andrang bei der Immigration besser bewältigen zu können. Obwohl es sich nur um eine temporäre Regelung handelt, sieht es im Moment nicht so aus, als würde die Einreisekarte noch mal zurückkommen.

Fazit

Thailand ist ein tolles Land, um dort Urlaub zu machen, gern auch für ein paar Monate. Doch wer mit Kettenaufenthalten beginnt, sollte sich um ein passendes Visum für einen intendierten Langzeitaufenthalt kümmern. Ansonsten lebt man mit der Angst, nach der nächsten notwendigen Ausreise möglicherweise nicht mehr einreisen zu können. Das kann natürlich sehr unangenehm sein, wenn man faktisch hier lebt und nun nicht mehr an seine Sachen kommt.

Bis auf das Non-O (based on marriage to a Thai national), also das so genannte Heiratsvisum und das Elite- Visum sind sämtliche Visa-Arten in den vergangenen Jahren verschärft worden, sei es aufgrund der Bedingungen oder bei der faktischen Anwendung der Bestimmungen durch die Konsulate. Wer ein, zwei Mal im Jahr für ein paar Wochen nach Thailand kommt, um Urlaub zu machen, wird auch weiterhin überhaupt keine Probleme bekommen!

Da sich die Einreisebestimmungen häufig ändern, empfehle ich dringend, sich bei den offiziellen Stellen über die Gültigkeit einzelner Bestimmungen rückzuversichern.

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Wer schreibt denn hier?

Kai Berke, Backpacker-Weltreise

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



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Artikelbild by Barbara Maier

2 Kommentare zu „Einreise und Visum für Thailand“

  1. Sehr schöner Artikel!
    Aber ich hätte noch eine Frage:
    Wie sieht es aus wenn man vor hat 35 Tage in Südostasien zu bleiben.
    Ankunft in Bangkok für 3 Tage
    Anschließend Bali (Visum on arrival)
    Ende Bangkok für 3 Tage

    Muss man vorher ein Visum beantragen, wenn man nur 6 Tage in Thailand ist?

    Mit freundlichen Grüßen

    Philipp

    1. Hallo Philipp,
      nein, du brauchst kein Visum für Thailand, aber du benötigst einen Weiterreise- Nachweis, also ein Flugticket nach Bali.
      Es ist weniger die Immigration in Thailand, als vielmehr deine Fluggesellschaft, die dich ohne diesen Weiterreise- Nachweis zu deinem BKK- Flug möglicherweise nicht einchecken lässt.
      Einen Weiter- oder Ausreisenachweis brauchst du immer dann, wenn dein geplanter Rückflug nach Deutschland mehr als die 30 Tage nach der Einreise ist, die du dich ohne Visum in Thailand aufhalten darfst.
      Viel Spaß hier unten. 😉
      LG Kai

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