Gesundheit auf Reisen: Darminfektionen und Durchfall

Neben dem Sonnenbrand gehören Darminfektionen und Durchfall zu den häufigsten Beschwerden auf Reisen. Ausgelöst werden diese meist durch Bakterien wie E- coli oder Salmonellen, gelegentlich auch durch Viren wie Rota- oder Noro- Viren. Was ihr bei Reisedurchfall machen solltet und was besser nicht, darum geht es in diesem Artikel.

Der typische Reisedurchfall

In den meisten Fällen ist die Ursache für die Infektion mangelhafte Hygiene bei der Zubereitung von Speisen oder Trinkwasser zweifelhafter Herkunft. Die Dauer des durchschnittlichen Reisedurchfalls, der zudem durch physiologisch beeinträchtigende Faktoren wie Klimawechsel, Zeitumstellung oder ungewohnte und stark gewürzte Speisen begünstigt wird, beträgt zwei bis fünf Tage. Die meisten Durchfallerkrankungen bedürfen keiner medikamentösen Behandlung sondern klingen von allein wieder ab.

Wichtig ist allerdings, den Flüssigkeitsverlust bei Durchfall durch ausreichend Getränke- Zufuhr auszugleichen. Die Legende, dass Coca Cola gegen Durchfall hilft, ist im Übrigen Unsinn. Tee und Mineralwasser sind hier eher angesagt.

Eine optimale Versorgung mit Flüssigkeit und Mineralstoffen erzielt man aus ärztlicher Sicht übrigens mit folgender Mischung:

  • ein gestrichener Teelöffel Kochsalz
  • zehn Teelöffel Traubenzucker
  • ein Glas Orangensaft und mit
  • Mineralwasser auf einen Liter auffüllen

Medikamente gegen Durchfall

Ich löse am ersten Tag eines Durchfalls eine oder mehrerde Kohletabletten in Mineralwasser auf und verzichte ansonsten auf chemische Korken wie Immodium. Dessen Wirkstoff Loperamid zählt immerhin zu den Opioiden, von denen ich aus grundsätzlichen Erwägungen schon die Finger lasse. Bei bestimmten Durchfällen, insbesondere bei Auftreten von blutigem Stuhl, kann Immodium auch böse Folgen auslösen. Einziger denkbarer Anwendungsfall für mich ist, wenn ich schnell und kurzfristig transportfähig werden muss. Zum Glück hatte ich diesen Fall noch nicht.

Kohletabletten entziehen dem Körper dagegen Giftstoffe und sorgen meist recht schnell dafür, dass der Stuhlgang wieder verdickt. Bei gefährlichen Darminfektionen werden Kohletabletten zwar als Therapie nicht ausreichen. Sie richten allerdings auch keinen Schaden an.

Ein sehr wirksames und gut verträgliches Mittel gegen Durchfall ist zudem Tannacomp, das ein Kombinationspräparat aus Tanninalbuminat und Ethacridinlactat ist. Ersterer wirkt, indem er die Darmwand abdichtet, letzterer hat antibakterielle Wirkung und wirkt krampflösend.

Die Einnahme von Antibiotika zur Behandlung von Durchfall ist in der Regel nicht und ansonsten nur nach ärztlicher Empfehlung erforderlich, wenn die Symptome sich nach ca. drei Tagen noch nicht gebessert haben und wenn zusätzliche Komplikationen wie Fieber, Erbrechen, Magenkrämpfe oder blutiger Stuhl auftreten.

Wichtig zu wissen ist, dass die Wirksamkeit verschiedener Medikamente, die über den Darm aufgenommen werden (Malariaprophylaxe, Anti- Baby- Pille), bei Durchfall stark beeinträchtigt werden kann.

Gefährliche Darminfektionen

Von dem in der Regel eher harmlosen Durchfall wegen eines nervösen Magens sind Darminfektionen zu unterscheiden, die meist auch ärztlicher Behandlung bedürfen. Zur Unterscheidung vom Reisedurchfall hilft es, auf zusätzliche Symptome zu achten. Tritt zum Beispiel zusätzlich zum Durchfall hohes Fieber auf, ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Ähnliches gilt, wenn der Durchfall mit krampfartigen Bauchschmerzen oder anderen Symptomen einhergeht.

Cholera

Die Cholera ist in Südamerika, Teilen Südostasiens sowie Westafrika verbreitet und wird vor allem über verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel aufgenommen. Nach einer Inkubationszeit von 1 bis 5 Tagen kommt es zu reiswasserähnlichen Durchfällen, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen, manchmal auch zu Fieber.

Es gibt eine wirksame Cholera- Impfung mit Dukoral, die auch eine hohe Schutzwirkung entfaltet. Wichtigste Therapie ist Zufuhr von Flüssigkeit und Mineralstoffen.

Typhus und Paratyphus

Typhuserkrankungen werden durch Salmonellen ausgelöst und kommen weltweit vor – verstärkt allerdings in Südostasien. Die Übertragung erfolgt wie bei den meisten Darminfektionen über verunreinigte Speisen und Getränke.

Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 60 Tagen steigt die Temperatur langsam an und es kommt zu unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen). Zu Beginn der Erkrankung leidet man zunächst eher unter Verstopfung, ab der zweiten Woche dann unter starken Durchfällen. Charakteristisch ist ein hellroter Hautausschlag auf der Bauchhaut.

Paratyphus zeigt ähnliche Symptome, allerdings mit schneller ansteigendem Fieber.

Es gibt eine Schutzimpfung, die allerdings nur begrenzt wirksam ist. Bei Ausbruch ist eine Therapie mit Antibiotika (i.d.R. Ciprofloxacin) erforderlich. Achtung: Ciprofloxacin wird in vielen Ländern Asiens ohne Rezept über den Counter verkauft. Die Anwendung von Ciprofloxacin ist in Deutschland 2019 wegen schwerer möglicher Nebenwirkungen eingeschränkt worden.

Ich habe 2021 Ciprofloxacin von meinem Arzt verschrieben bekommen und hatte danach die wohl mieseste Woche meines Lebens. Unbedingt vor der Einnahme einen Arzt konsultieren und ggf. auch aktiv nach anderen Möglichkeiten der Behandlung fragen!

Darminfektion durch Rotaviren oder Noroviren

Rota- und Noroviren kommen weltweit vor und sind charakterisiert durch kurze und sehr heftige Krankheitsverläufe. Nach kurzer Inkubationszeit (1 bis 3 Tage) kommt es zu heftigem Erbrechen, Übelkeit, Magenschmerzen und wässrigen Durchfällen, die nach ca. 48 Stunden wieder verschwinden (bei Rota- Viren dauert es mitunter etwas länger).

Gegen Noroviren gibt es weder eine Impfung noch zugelassene Medikamente. Da es zu massivem Flüssigkeitsverlust kommt, ist die Therapie weitgehend darauf abgestellt, diesen auszugleichen.

Amöbenruhr

Die Amöbenruhr kommt weltweit vor, vor allem aber in unterentwickelten Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen. Sie wird durch verunreinigtes Obst und Gemüse sowie Trinkwasser übertragen und führt zu oft lang anhaltenden schmerzhaften, blutig- schleimigen Durchfällen. Charakteristisch ist ein Auf und Ab von spontaner Besserung und Rückschlägen, das Patienten auch psychisch zermürben kann.

Die Erreger können auch in andere Organe wandern und dort weitere Schäden anrichten. Bei akuter Amöbenruhr ist eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich (Metronidazol, Paromomycin). Bei leichterem Verlauf und zur Unterstützung helfen auch Papayafrüchte.

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Darminfektionen und Reisedurchfall – Fazit

Reisedurchfall ist in den meisten Fällen lästig, aber vergleichsweise harmlos. Zum Arzt sollte man dagegen, wenn der Durchfall nach einigen Tagen noch nicht abflaut oder zusätzliche Symptome wie Fieber oder Blut im Stuhl hinzukommen.

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Wer schreibt denn hier?

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



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