Huacachina, Peru

Peru: Visum, Einreise & Ankommen am Flughafen Lima

Peru liegt zentral an der Pazifikküste des südamerikanischen Kontinent und hat gemeinsame Grenzen mit Ecuador, Kolumbien, Brasilien, Bolivien und Chile. Außerdem führt die Panamericana durch Peru, so dass sich ein Blick auf Einreise und Visum- Erfordernisse lohnt. Alles zur Einreise und Visum Peru erfahrt ihr in diesem Artikel.

Peru ist für viele Lateinamerika- Reisende natürlich vor allem wegen des archäologischen Erbes der Inka, das sich im Heiligen Tal, dem Inka- Pfad und natürlich vor allem in Machu Picchu manifestiert, hochinteressant. Dazu spült die Panamericana, wie gesagt, viele Transitreisende ins Land und die Hauptstadt Lima ist in ihrem Stadtkern eine herrliche Stadt im Kolonialstil – was freilich nicht verdecken kann, dass zwei Drittel der knapp 10 Millionen Einwohner in den Elendsvierteln um den Stadtkern herum leben.

Einreisebestimmungen Peru

Peru ist ein gastfreundliches Land und das spiegelt sich auch in den liberalen Einreisebestimmungen wider. Einwohner eines Schengen-Staates benötigen ebenso wenig ein Visum für ihren Aufenthalt in Peru wie Einwohner Nordamerikas. Die visafreie Einreise erlaubt zudem mit bis zu 90 Tagen pro Kalenderhalbjahr eine ungewöhnlich lange visafreie Zeit. Man kann sich dadurch beinahe ein halbes Jahr am Stück ohne Visum in Peru aufhalten.

Bei der Einreise muss ein Reisepass vorgelegt werden, der über den Einreisetag noch mindestens sechs Monate gültig ist. Auch mit vorläufigem Reisepass kann man nach Peru einreisen. Kinder benötigen den Kinderreisepass oder einen eigenen regulären Reisepass. Wer auf dem Landweg nach Peru einreist, erhält hier zudem eine Einreisekarte („Tarjeta Andina de Migración“), die man ausfüllen muss und die bei der Ausreise wieder vorgezeigt werden muss. Diese Karte muss also gut aufbewahrt werden. Bei Verlust der Karte drohen Geldstrafen, deren Höhe zumeist aber eher symbolischer Natur sind.

Auch die Strafen bei Überschreitung der Aufenthaltserlaubnis (Overstay) sind im Vergleich zu vielen asiatischen Ländern eher zum Lächeln. In Peru kostet der Overstay aktuell 5 Sol pro Tag. Rigider sind die Behörden hingegen bei Einreisen ohne Nachweis, wie z.B. bei der nächtlichen Landeinreise aus Bolivien, wo die Grenzstationen zumeist nicht besetzt sind und man daher keinen Einreisestempel und keine Einreisekarte erhält. Dies kann bei der Ausreise zu Problemen führen, weshalb man tunlichst vermeiden sollte, ohne Einreisestempel einzureisen. Am Flughafen erhaltet ihr keinen Stempel sondern die Aufenthaltsdauer wird euch nur mündlich mitgeteilt. Der Immigration Officer vermerkt eure Einreisedaten aber natürlich im elektronischen System.

Obwohl es offiziell nicht erforderlich ist, wird gelegentlich bei Einreise ein Aus- oder Weiterreisenachweis verlangt. Ein voll flexibles und erstattungsfähiges Flugticket in ein Nachbarland reicht dafür aus.

Wer mit Auto oder Motorrad nach Peru einreist, kann eine temporäre Erlaubnis für bis zu 90 Tage bekommen. Diese Frist sollte dringend eingehalten werden, da bei Überschreitung eine Beschlagnahme des Autos drohen kann.

Anreise Peru

Die Anreise nach Peru ist von Deutschland aus relativ beschwerlich, weil es keine Direktflüge nach Lima gibt. Die besten Umsteigeverbindungen gibt es bei Air France, KLM, Iberia, Air Europa oder LATAM. Günstige Tarife, die man sich allerdings mit einer längeren Reisedauer erkauft, gibt es oft mit Air Canada. Mit Lufthansa kommt ihr oft deutlich günstiger nach Südamerika, wenn ihr vom benachbarten Ausland abfliegt. Ab Amsterdam beispielsweise gibt es oft Flüge nach Bogota oder auch Lima für um die 1500 Euro – in der Business Class wohlgemerkt. Fliegt ihr ab Deutschland zahlt ihr oft fast genauso viel für die Economy Class. Hier lernt ihr, wie ihr die günstigsten Flüge mit dem Lufthansa Destination Finder ausfindig macht.

Internationale Flüge landen am Jorge Chavez International Airport in Lima, dem viertgrößten Flughafen Südamerikas nach Mexico City, Sao Paulo und Bogota. Vor der Pandemie wurden hier jährlich bis zu 23 Millionen Passagiere abgefertigt – erstaunlich, wenn man die Randlage Perus bedenkt. Neben dem internationalen Drehkreuz hat der Lima Airport natürlich auch große Bedeutung im regionalen Flugverkehr. Wichtige Verbindungen bestehen in die Metropolen im Westen Südamerikas Santiago de Chile, Bogota, aber auch in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires.

Die wichtigsten Inlandsverbindungen in Peru verbinden den Jorge Chavez Airport mit Cusco und Arequipa.

Der Flughafen befindet sich ungefähr zehn Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Lima in der eingemeindeten Hafenstadt Callao und ist mit Bus oder Taxi zu erreichen. In den beliebten Stadtteil Miraflores fahrt ihr vom Airport etwa 45 Minuten. Achtung: Informiert euch im Flughafengebäude über sichere Taxi- und Busgesellschaften, denn in Peru besteht in Transportmitteln jeder Art ein großes Risiko überfallen zu werden.

Ankommen am Flughafen Lima und Wege in die Stadt

Die Ankunft am Flughafen in Lima unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen internationalen Flughäfen. Ihr bekommt bereits im Flugzeug Einreisekarte und Zollerklärung ausgehändigt, die ihr ausfüllen müsst. Nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug kommt ihr als Erstes zur Immigration. Hier zeigt ihr euren Reisepass und eure Bordkarte vor und achtet darauf, dass euch die korrekte Aufenthaltserlaubnis erteilt wird. Ihr könnt euch – wie oben beschrieben – bis zu 90 Tage im Land visafrei aufhalten. Doch das bedeutet nicht, dass euch der Immigrationsbeamte auch die vollen 90 Tage Aufenthalt gewährt. Oft wird die Aufenthaltsgenehmigung auf die Dauer eures beabsichtigten Urlaubs beschränkt.

Dann holt ihr euer Gepäck vom Band und macht euch auf zur Zollkontrolle. Hier gebt ihr eure Declaration Form ab und werdet dann – wie euer Gepäck – gescannt. Vor allem wird auf frisches Obst, Gemüse und Fleisch kontrolliert, deren Einfuhr verboten ist. Daneben gelten natürlich die üblichen Verbote für Waffen, Drogen etc.

Beachtet auf, dass ihr Geldbeträge über 10.000 US Dollar anmelden müsst und dass die Einfuhr von Beträgen über 30.000 US Dollar verboten ist.

2025 soll ein neues Terminalgebäude eröffnet werden, deren Errichtung einst in 2001 genehmigt wurde. In einem eigenen Artikel habe ich die wichtigsten Tipps zur SIM Karte Peru zusammengefasst.

Wege vom Lima Airport nach Miraflores – Airport Express Lima, Taxi

Es gibt weiterhin keine Bahnverbindung vom LIM International Airport Jorge Chavez in die Innenstadt bzw. nach Miraflores, wo es die meisten Touristen hinzieht. So beschränken sich eure Möglichkeiten vom Lima Flughafen nach Miraflores zu gelangen auf ein Taxi oder den offiziellen Airport Express Lima Bus.

Der Bus hat täglich etwa 60 Fahrten nach Miraflores. Die Haltestellen in Miraflores decken die meisten großen Hotels und Unterkünfte in Miraflores ab, so dass ihr keine allzu langen Wege mehr in der Stadt habt. Tickets für den Bus könnt ihr online kaufen oder in der Ankunftshalle des Internationalen Bereichs im Flughafen. Wer von einem Inlandsflug nach Lima kommt, findet den Ticketschalter in der Nähe der Gepäckbänder im Domestic Bereich. Die Fahrt nach Miraflores kostet ca. vier US Dollar.

Daneben gibt es mit den „Combis“, Minivans in fragwürdigem Zustand, die Strecken überall in der Stadt bedienen. Die Combis sind unbequem und für Touristen – gerade nach der Ankunft von einem internationalen Flug – ungeeignet. Lasst euch nicht in der Ankuftshalle in so ein Combi quatschen.

Taxi nach Miraflores

Wie oben schon erwähnt, gibt es immer wieder Berichte von Überfällen auf Touristen, an denen (nicht- registrierte) Taxifahrer beteiligt waren. Die peruanische Regierung hat in der letzten Zeit vermehrt Anstrengungen unternommen, nicht- offizielle Taxis aus dem Flughafenbereich zu verbannen.

Ihr solltet nach Ankunft in der Arrival Hall ein Taxi von einer der drei offiziellen Taxiunternehmen buchen. Dies sind Taxi365, Taxi Directo und Taxi Green. Alternativ könnt ihr euer Hotel um einen Transferservice bitten. Von allen weiteren Transportmöglichkeiten wird eindringlich abgeraten. Der Preis nach Miraflores beträgt ungefähr 60 Soles (umgerechnet etwa 15 Euro).

Beachtet, dass die Fahrtzeit ins eigentlich nur rund 15 Kilometer entfernte Miraflores je nach Tageszeit stark differieren kann. Wenn ihr gut durchkommt, dauert die Taxi- oder Busfahrt rund 45 Minuten. Fahrt ihr dagegen in der Rush Hour am Morgen zwischen 7:00 und 10:30 Uhr oder nachmittags von 16:00 bis 20:30 Uhr, müsst ihr mit einer Verdopplung oder gar Verdreifachung der Fahrtzeit rechnen. Beachtet dies vor allem auf dem Rückweg zum Flughafen, um euren Flug nicht zu verpassen.

Uber ist nach einer Reihe von Vorfällen vom Flughafengelände verbannt worden. Auch wenn ihr über die App noch Fahrten vom Flughafen buchen könnt, ist es unwahrscheinlich, dass euer Fahrer dort ankommt, da der Zugang zum Flughafengelände inzwischen stark kontrolliert wird. Ohne eine Flugticket könnt ihr das Terminal gar nicht betreten und auch mit einem Ticket nur in einem Zeitkorridor bis zwei Stunden vor Abflug bei domestic flights und vier Stunden vor Abflug bei internationalen Flügen.

Einreise und Visum Peru
Huacachina, Peru

Netzadapter Peru und die beste SIM Karte

Die Netzspannung beträgt in Peru in der Regel 220 Volt, so dass eure elektrischen Geräte, die ihr ggf. aus Europa mitbringt, problemlos funktionieren sollten. Die meisten Geräte sind für eine Spannung von 110 bis 230 Volt ausgerichtet.

In Peru sind allerdings amerikanische Flachstecker weit verbreitet und entsprechende Steckdosen vorhanden, in die ihr auch mit Gewalt keinen europäischen Stecker rein bekommt. Für den Steckertyp A benötigt ihr daher einen handelsüblichen Netzadapter.

Sicherheit in Peru

Galt vor ein paar Jahren noch der nördliche Nachbar Kolumbien als unsicherste Gegend des Kontinents, ist Peru durch die deutliche Zunahme der Drogenkriminalität inzwischen mindestens auf trauriger Augenhöhe. Peru ist mittlerweile Hauptumschlagplatz für Kokain und gerade das Grenzgebiet zu Kolumbien sollte man als Tourist vermeiden.

In den größeren Städten gibt es neben Trickbetrügereien und Diebstählen auch handgreifliche Übergriffe und Raubüberfälle. Die universalen Regeln zur Eigensicherheit gelten demgemäß auch in Peru. Nicht auffällig Wohlstand zur Schau stellen, keine Goldkettchen oder teuren Uhren, sich vorher über unsichere Stadtteile informieren und im Falle eines Überfalls nicht den Helden spielen oder Widerstand leisten. In diesen Gegenden der Welt ist ein Menschenleben meist nicht viel wert, weshalb man sich im Zweifel lieber von seinen Wertgegenständen trennen sollte. Einen kleinen, aber zufriedenstellenden Barbetrag sollte man griffbereit haben und größere Beträge im Hotelsafe lassen oder-wenn man sie mitführen muss- gut versteckt am Körper tragen.

Ein eigenes Thema sind auch Taxis. Taxifahrer sind hier oft in Überfälle verwickelt, weshalb man ausschließlich registrierte Taxis über eine offizielle Taxi- Zentrale nutzen sollte. Das gilt, wie schon erwähnt, auch für Taxifahrten vom Flughafen in die Innenstadt von Lima.

Die Gefahr, in Lateinamerika Opfer einer Gewalttat zu werden, ist insgesamt sehr viel höher als in Asien. Wer viel in Asien unterwegs war, bevor er den Schritt nach Südamerika macht, sollte seine Vorkehrungen zur Eigensicherung entsprechend hochfahren.

Bei all den sinnvollen und notwendigen Vorsichtsmaßnahmen sollte man sich natürlich auch nicht komplett einschränken im Kontakt mit Land und Leuten, denn ansonsten kann man auch gleich zu Hause bleiben. Offen für Neues zu sein, darf aber nicht bedeuten, sich im Alltag leichtfertig zu verhalten.

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Aktuelle Sicherheitslage

Die peruanische Regierung hat über fünf nördliche Regionen im Grenzgebiet zu Ecuador den Notstand verhängt. Dies betrifft Tumbes, Piura, Cajamarca, Amazonas und Loreto. Wer von Peru nach Ecuador weiterreisen will, benötigt aktuell ein polizeiliches Führungszeugnis. Ohne dieses Zeugnis kann euch die Einreise nach Ecuador verweigert werden.

Peru Einreise Gelbfieber

Für die Einreise nach Peru ist eine Impfung gegen Gelbfieber nicht vorgeschrieben sondern nur empfohlen. Bei der Weiterreise in ein anderes Land wird aber oft der Nachweis der Gelbfieberimpfung verlangt, wenn ihr aus Peru kommt. Insofern ist ein Aufenthalt in Peru mit einer vorherigen notwendigen Impfung gegen das Gelbfieber verbunden.

Ansonsten sind keine Impfungen für die Einreise nach Peru vorgeschrieben. Empfohlen wird für touristische Aufenthalte eine Impfung gegen Hepatitis A und bei längeren Aufenthalten in ensprechenden Risikogebieten auch gegen Hepatitis B, Dengue Fieber und Tollwut. Gegen Dengue Fieber gibt es inzwischen mit Qdenga auch einen Impfstoff, der auch in Deutschland zugelassen und empfohlen ist. Lest euch auch meinen Artikel zu den üblichen empfohlenen Reiseimpfungen durch.

Insbesondere in den nördlichen Amazonas Gebieten wütet mitunter auch noch die gefährliche Malaria Tropica, gegen die es keine Impfung gibt. Das Gleiche gilt für das Chikungunya-Fieber, für das es anders als bei der Malaria auch keine wirksame Therapie gibt.

Lonely Planet Peru 10 (Travel Guide)
  • Sainsbury, Brendan (Autor)

Letzte Aktualisierung am 27.09.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Fazit

Wie in vielen südamerikanischen Ländern ist auch Peru mit der Gewährung visafreien Aufenthalts recht freigiebig. Bis zu 90 Tage könnt ihr euch dort aufhalten. Dafür ist die Sicherheitslage wie in vielen Ländern Südamerikas deutlich angespannter als in den meisten Ländern Asiens. Vor allem die vom Drogenschmuggel heimgesuchten nördlichen Provinzen solltet ihr nach Möglichkeit meiden.

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Wenn ihr verreist, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr mit einer Auslandskrankenversicherung ausreichend abgesichert seid. Wir stellen euch die drei beliebtesten Langzeit- Auslandskrankenversicherungen für Backpacker vor. Die günstigsten Flüge weltweit findet ihr im aktualisierten Lufthansa Sale 2024.

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Wer schreibt denn hier?

Kai Berke, Backpacker-Weltreise

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



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