Laos

Busverbindungen und -preise in Laos

Laos ist zwischen den großen Städten Vientiane, Luang Prabang, Pakse und Savannakhet, die alle eine ganz ordentliche Infrastruktur haben, immer noch eines der ärmsten Länder der Welt mit gerade auf dem Land noch teils abenteuerlichen Verkehrswegen. Doch hat sich die Infrastruktur unter chinesischem Einfluss in den letzten zehn Jahren massiv verbessert. Mit dem Bus in Laos unterwegs zu sein, ist keine Tagesreise mehr und Strecken, die früher zehn und mehr Stunden gedauert haben, sind heute in vier bis fünf Stunden zu bewältigen.

Bus in Laos: Straßenausbau verkürzt die Reisezeit

Wer sich vor zehn Jahren in Laos nur die großen Städte anschauen wollte, war mit Inlandsflügen gut beraten. Diese von der Staats- Airline Lao Airlines angebotenen Flüge waren zwar im Vergleich zu Busreisen keine Schnäppchen, aber sie waren vergleichsweise sicher und nach einer Stunde hatte man jedes Ziel in Laos erreicht. Busfahrten dagegen zogen sich auf fürchterlichen Straßen teilweise zehn und mehr Stunden hin – für Strecken von 200 bis 300 Kilometern.

Wer berechtigterweise etwas vom Land sehen wollte, hatte also eine beschwerliche Reise vor sich. Wobei: so mühsam war das in vollklimatisierten VIP- Bussen auch nicht mehr.

Heute sind die Straßenverhältnisse besser geworden, auch wenn gerade auf dem Weg in den Norden immer noch Berge die Fahrt verlangsamen. Doch es ist nicht mehr so, dass regelmäßig ausgewaschene Schlaglöcher während der Regenzeit Straßen unpassierbar machen.

Bus in Laos: von Vientiane nach Luang Prabang

Der Startpunkt für die meisten Laos- Reisenden ist die Hauptstadt Vientiane, da die meisten mit dem Flieger dort landen oder von Nongkhai aus Thailand über die Grenze kommen. Strategisch günstiger wäre eigentlich die Einreise über Luang Prabang, weil man sich dann von Norden nach Süden in eine Richtung durch das Land bewegen kann. Aber Haupteinfallstor nach Laos bleibt nun mal der Wattay International Airport in Vientiane (Einreise und Visum Laos).

Entsprechend hat man hier die Wahl, zunächst in den Norden oder in den Süden zu reisen. Richtung Norden wartet nach einer vierstündigen Busfahrt (Kosten ca. 50000 bis 60000 Kip, 5 bis 6 Euro, Abfahrt 10 und 14 Uhr) das ehemalige Party- Mekka Vang Vieng, wo Horden von besoffenen Backpackern bis Ende 2012 ihr Unwesen trieben.

Vientiane- Vang Vieng*

Dann kamen ein paar Backpacker beim Tubing um und die Polizei hat die Exzesse dort rigoros unterbunden. Seitdem ist es mehr eine Anlaufstelle für Naturliebhaber, die sich ein Fahrrad mieten und in den umliegenden Karstbergen und Höhlen austoben.

Weiter von Vang Vieng nach Luang Prabang im Norden von Laos geht es morgens um 10 Uhr für 140.000 Kip. Die Fahrt dauert ca. acht Stunden, kann sich aber auch bis auf zehn Stunden ziehen.

Will man von Vientiane direkt mit dem Bus nach Luang Prabang, so hat man die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern. Preislich ist man mit 140.000 bis 190.000 Kip (14 bis 19 Euro) dabei, wobei der teuerste Bus ein Overnight- Sleeper ist. Busse von Vientiane nach Luang Prabang fahren täglich jede Menge, so dass es auch in der High Season meist ausreichend ist, am Vortag zu buchen. Der Sleeper startet meist um 20.00 Uhr, Abholung vom Hotel ist im Preis in der Regel inbegriffen.

Vientiane - Luang Prabang*

Worauf ihr achten solltet

Achtung! Nicht überall, wo VIP drauf steht, ist auch VIP drin. Es sind auch jede Menge Gammelbusse auf der Strecke unterwegs, die überwiegend von Asiaten benutzt werden. Dazu muss man wissen, dass viele Asiaten zu Reisekrankheit neigen und die Fahrt von Luang Prabang stundenlang in Serpentinen die Berge rauf und runter geht. Rechnet also damit, dass es in solchen Fake- VIP- Bussen unangenehm nach Kotze stinken wird. Die Fahrt dauert offiziell zehn laotische Stunden, also ca. 13 Stunden.

Ganz wichtig: Lasst euch vor Ticketkauf versichern, dass es sich um einen großen Reisebus und nicht um einen Minivan handelt. Auf vielen Strecken verkehren beide Formen von Bussen, aber der Komfortverlust in Bezug auf Beinfreiheit ist in einem Minivan eklatant. Wer größer als 1,80 Meter ist, sollte deshalb unbedingt im Reisebus reisen. Insbesondere mit der Aussicht auf eine Ganztages- Busfahrt quer durch Laos solltet ihr auf Nummer Sicher gehen und lieber zwei Mal nachfragen.

Mit dem Schnellzug durch Laos Richtung China

Laos ist wie viele seiner Nachbarländer von der Wirtschaftsexpansion seines großen Nachbarn China betroffen. Das globale Projekt „Neue Seidenstraße“, mit dem sich die Chinesen weltweit durch die Förderung von Infrastrukturprojekten Einfluss auf Transportwege und Zugang zu Rohstoffen sichern, hat auch vor dem armen Laos nicht Halt gemacht.

In weniger als acht Jahren wurde ein hochmoderner Schnellzug für ungefähr 4 Milliarden US Dollar von der Hauptstadt Vientiane über Vang Vieng und Luang Prabang bis nach Boten an der chinesischen Grenze in die Landschaft gehauen. Je weiter nördlich man in diesem Zug fährt, desto mehr fährt man durch Tunnel. Die Chinesen haben die Bahn mit Macht über hundert Kilometer durch die Berge getrieben.

Heute kommt man mit dem Schnellzug, der im Schnitt 160 Stundenkilometer fährt, in vier bis fünf Stunden an die chinesische Grenze im Norden von Laos. Mit dem Auto oder Bus ist dies auch heute noch eine Tagesreise. Eine Zugfahrt von Vientiane ins UNESCO Weltkulturerbe Luang Prabang kostet oneway etwa 16 Euro. Hier könnt ihr Zugtickets buchen*.

Bus in Laos: von Vientiane in den Süden

Will man zunächst Richtung Süden, so sind vor allem Savannakhet (165.000 Kip, ca. 8 Stunden) und Pakse (160.000 Kip, ca. 14 Stunden) interessant.

Vientiane- Savannakhet*

Vientiane - Pakse*

Ganz weit im Süden sind die 4000 Islands. Der Mekong ist dort extrem in die Breite gegangen und gibt dort viele kleine Inseln frei. Der Sleeper- Bus von Vientiane nach 4000 Islands kostet ca. 220.000 Kip. Insgesamt ist der Süden flacher und es geht dort etwas zügiger voran. Dafür ist die Landschaft auch nicht ganz so spektakulär. Wer aus Thailand kommt und sich dort auch mit dem Reisebus fortbewegt hat, sollte überlegen, über Mukdahan in Nordthailand über die Friendship Bridge nach Savannakhet einzureisen. Der Vorteil ist der gleiche wie bei einer Einreise über Luang Prabang. Ihr könnt euch auf eurer Reise durch Laos in eine Richtung fortbewegen und müsst euch in Vientiane nicht entscheiden, ob ihr den Süden oder den Norden auslasst.

Bus in Laos: Internationale Busse von Vientiane

Für viele Backpacker ist der Weg das Ziel und für diese Klientel gibt es natürlich auch internationale Buverbindungen von Vientiane in alle Nachbarländer.

Von Vientiane geht es im Bus nach Phnom Penh (380.000 Kip, 18 Uhr) und Siem Reap/Angkor Wat (400.000 Kip, 10 Uhr und 20 Uhr).

Vientiane - Phnom Penh* Vientiane- Siem Reap*

In Vietnam werden Vihn, Hanoi, Hue und Da Nang (alle 200.000, Danang 220.000 Kip) von Vientiane aus mit dem Bus bedient. Los geht’s hier um 18 Uhr.

Nach Thailand geht’s im „Kleinen Grenzverkehr“ 5 x täglich nach Nongkhai und 4 x nach Udon Thani (50.000 bzw. 60.000 Kip). In Bangkok wird der nördliche Busbahnhof Mo Chit täglich ab 18 Uhr im Nachtbus angefahren, der dann weiter zum Flughafen Suvarnabhumi fährt (ca. 250.000 Kip). Ein VIP- Bus fährt außerdem für 20.000 Kip dieselbe Strecke zur selben Zeit. Schließlich gibt es auch noch Verbindungen nach Chiang Mai mit dem günstigen, aber unbequemen Minivan (200.000 Kip) oder dem komfortablen Sleeper für 310.000 Kip.

 

Fazit

Mit dem Bus in Laos unterwegs zu sein, ist heute nicht mehr ganz so abenteuerlich wie noch vor fünf, sechs Jahren. Beim Straßenausbau hat sich eine Menge getan, was sich auch positiv auf die Reisedauer auswirkt. Trotzdem ist eine Busreise in Laos im Vergleich zu Thailand immer noch ein Abenteuer.

Wenn ihr verreist, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr mit einer Auslandskrankenversicherung ausreichend abgesichert seid. Wir stellen euch die drei beliebtesten Langzeit- Auslandskrankenversicherungen für Backpacker vor. Außerdem empfehle ich euch die Lektüre meiner aktualisierten Übersicht zu den besten kostenlosen Reisekreditkarten 2020.

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Wer schreibt denn hier?

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



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