Nationalmuseum Luang Prabang

Luang Prabang – die coole Perle Südostasiens

Luang Prabang im Norden von Laos ist nicht nur wegen der frischen Nachttemperaturen in der Trockenzeit eine buchstäblich coole Stadt. Eingerahmt vom mächtigen Mekong und dem Nebenfluss Nam Kham hat die ehemalige laotische Hauptstadt ein atemberaubendes landschaftliches Setting, jede Menge Kultur und freundliche Menschen zu bieten.

Luang Prabang (Laos) – Anreise

Die Anreise nach Luang Prabang kann beschwerlich sein, wenn man nicht das Flugzeug wählt. Die Lage mitten in den nordlaotischen Gebirgen ist nämlich nicht nur spektakulär sondern auch eine Herausforderung für die Anreise auf dem Landweg. Nimmt man den Bus aus Vientiane über Vang Vieng, benötigt man ungefähr zwölf Stunden für die gerade mal ca. 310 Kilometer, die sich allerdings in endlosen Serpentinen die Berge hinauf und wieder herab schlängeln. In dem Artikel Mit dem Bus durch Laos erfahrt ihr mehr über Routen und Preise.

Der Flug nach Luang Prabang ist dagegen spektakulär, weil man einen tollen Blick auf die schroffe Gebirgslandschaft hat und der Weg in die Innenstadt nicht weit ist. Mit Air Asia kommt ihr vom Bangkok Don Mueang Airport in gut anderthalb Stunden nach Luang Prabang. Innerhalb von Laos fliegt nur Lao Airline die ungefähr 45 Minuten lange Strecke ab Vientiane. Der Flug ist allerdings mangels Konkurrenz relativ hochpreisig (ca. 100 Euro oneway).

Die dritte Möglichkeit der Fortbewegung Richtung Luang Prabang (oder in Gegenrichtung) besteht in der Schiffahrt. Allerdings wird die vollständige Strecke zwischen Vientiane und Luang Prabang nur noch von großen und teuren Hotelbooten angeboten, die dann merere Tage unterwegs sind. Wer sich für Bootstouren in Laos interessiert, dem empfehle ich den sehr lesenswerten Artikel auf dieser Seite.

Lao Airlines

Luang Prabang – Sehenswürdigkeiten und Things to do

Eins vorweg: Eine Partymeile wie früher in Vang Vieng gibt es hier nicht. Auch sind die Tage hier recht kurz – selbst der Nightmarket schließt schon lange vor Anbruch der Nacht. Die ehemalige Königsstadt ist aufgrund seiner Lage und seines Settings aber der perfekte Ort, um seine Seele baumeln zu lassen, zu entschleunigen und – ja – um richtig gut zu essen.

Ein Großteil der Dinge, die man gesehen haben sollte, befindet sich in der Altstadt, die von den beiden Flüssen Mekong und Namkhan eingerahmt wird und so praktisch eine Halbinsel bildet. Die Altstadt besteht – eingezwängt vom Wasser – eigentlich nur aus der Hauptstraße, der Sisavongvang Road und einigen Parallelstraßen, bevor der Namkhan River dann nach Osten abzweigt und so den Stadtkorridor verbreitert.

Königspalast (Nationalmuseum)

Recht zentral an der Hauptstraße und direkt am Fuße des Mount Phousi steht der alte Königspalast, der heute als Nationalmuseum verwendet wird. Bis 1975 residierte der letzte laotische König Sisavang Vatthana dort. Im Zuge des Vietnamkrieges kam es auch in Laos zu einem kommunistischen Umsturz und die Königsfamilie wurde in ein Umerziehungslager deportiert. Laos ist bis heute eine Einparteiendiktatur sozialistischer Prägung.

Der Royal Palace ist heute als Museum für den Publikumsverkehr geöffnet. Allerdings sind dort Schuhe ebenso verboten wie Kameras und Fotoapparate. Beides müsst ihr daher in Schließfächern am Eingang verstauen.

Geöffnet ist der Palast täglich von 8:00 bis 11:30 und von 13:30 bis 16:00 Uhr. Eintritt kostet 30.000 Kip, was nach viel Geld klingt, aber weniger als drei Euro ausmacht.

Nationalmuseum (Königspalast) Luang Prabang
Nationalmuseum (Königspalast)

Mount Phousi

Der Mount Phousie oder Phou Si wird auch Tempelberg genannt, weil sich auf dem heiligen Berg der Tempel Wat Chom Si und auf der Spitze des Berges eine goldene Stupa befindet, die im Jahr 1804 errichtet wurde. Es gibt zwei Wege hinauf zum Gipfel des Berges. Der landschaftlich schönere ist der Aufstieg von der Seite des Flusses Nam Khan, der auch an einigen schönen Buddha- Statuen entlangführt und einen tollen Ausblick auf die Umgebung von Luang Prabang gewährt.

Der Zugang von der Stadtseite beginnt direkt gegenüber vom alten Königspalast und führt über 328 Stufen hinauf zum Gipfel. Oben angekommen habt ihr, wie gesagt, nicht nur den Ausblick auf die Stupa sondern auch auf Mekong und Nam Khan. Ideal ist der Aufstieg von der Flusseite am Nachmittag, so dass ihr den Sonnenuntergang erleben könnt und der anschließende Abstieg zur Stadtseite. Dieser hat den Vorteil, dass der Weg abends beleuchtet ist und direkt auf dem Nightmarket endet, so dass ihr die nächste Attraktion gleich anschließen könnt.

Der Zugang zum Mount Phousi und dem goldenen Stupa war vor einigen Jahren noch kostenlos. Heute werden dort 20.000 Kip Eintritt (weniger als zwei Euro) verlangt.

Nightmarket

Ein echter Nightmarket ist der Markt auf der Hauptstraße Sisavongvang Road eigentlich nicht, denn er beginnt schon um etwa 18 Uhr abends und endet bereits gegen ca. 22 Uhr. Dennoch ist der Markt sehenswert, weil er neben den üblichen touristischen Andenken auch traditionelle Handwerkskunst bietet. Abgerundet wird das Angebot natürlich durch kulinarische Köstlichkeiten, bei denen der französische koloniale Einfluss bis heute spürbar ist.

Da der Markt fast vollständig mit Plane überdacht ist und Laoten sehr kleine Menschen sind, werdet ihr euch in unangenehm gebückter Haltung fortbewegen müssen, wenn ihr über 1,85 Meter groß seid. Trotzdem ist ein Rundgang hier auf jeden Fall ein Muss.

UNESCO Weltkulturerbe

Seit 1995 ist die Altstadt Luang Prabangs Weltkulturerbe der UNESCO, und die Tempel der Stadt sowie die Architektur im Kolonialstil wurden unter Denkmalschutz gestellt. Entsprechend kann man auch einfach mal ziellos spazieren gehen und die besondere Atmosphäre der Altstadt auf sich wirken lassen.

Buddhistische Tempel

Obwohl Luang Prabang gerade mal über 60.000 Einwohner hat, befindet sich eine große Zahl an buddhistischen Tempeln im Stadtgebiet und entsprechend sichtbar sind auch die Mönche in ihren orangefarbenen Kutten. Nicht alle Tempel sind gleichermaßen prachtvoll, doch man könnte bequem allein schon einige Tage darauf verwenden, sich nur Tempel anzuschauen.

Der herausragende Tempel ist sicherlich der Wat Xiengthong, der im 16. Jahrhundert direkt an der Stelle gebaut wurde, wo der Namkhan River in den Mekong fließt. Das Areal mit mehreren Stupas, Statuen und Tempeln wird heute von vielen Touristen besichtigt. Für den Publikumsverkehr ist das Areal von 6:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Eintritt kostet auch hier 20.000 Kip (knapp unter zwei Euro).

Essen in Luang Prabang

Der französische Einfluss ist in der laotischen Küche immer noch spürbar. Man kann daher in den unzähligen Restaurants der Stadt essen gehen und wird fast nie enttäuscht. Ich orientiere mich an Orten, wo ich noch nicht gewesen bin, gerne an den Top 10 Restaurants auf Tripadvisor.

Empfehlen kann ich das Cafe Toui & Homestay mit authentischer laotischer Küche in nettem Ambiente und zu zivilen Preisen. Auch das vielgelobte Khaipaen ist von der Qualität der Speisen überdurchschnittlich – vom Preis allerdings auch. Trotzdem seit Jahren eine Institution in Luang Prabang.

Frühstücken oder Kaffee trinken kann man sehr gut im Cafe Croissant d’Or oder im Saffron Coffee’s Espresso, Brew Bar & Roastery direkt am Mekong. Überhaupt sind Restaurants direkt am Wasser natürlich atmosphärisch immer eine gute Wahl. Bedenkt aber, dass gegen Abend die Mücken dort garstig werden können.

Luang Prabang – die coole Perle Südostasiens – Fazit

Ich weiß nicht, ob Luang Prabang die schönste Stadt Südostasiens ist – auch wenn sie für mich auf jeden Fall in die engere Auswahl käme. Aber ganz sicher ist Luang Prabang eine der lässigsten Städte der Welt. Gestresst ist hier niemand und die Menschen sind und bleiben unerschütterlich freundlich. Kann man verstehen, wenn man an so einem Platz lebt.

Wenn ihr verreist, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr mit einer Auslandskrankenversicherung ausreichend abgesichert seid. Wir stellen euch die drei beliebtesten Langzeit- Auslandskrankenversicherungen für Backpacker vor. Außerdem empfehle ich euch die Lektüre meiner aktualisierten Übersicht zu den besten kostenlosen Reisekreditkarten 2021.

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Wer schreibt denn hier?

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



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