Bali in Indonesien ist nicht umsonst Traumdestination für viele Digitale Nomaden und für Urlauber jeglicher Couleur. Schließlich ist das Preisniveau immer noch niedrig und das Wetter ganzjährig konstant warm, wenn auch in der Regenzeit zwischen Oktober und März bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit.
Auch was die Einreise nach Indonesien angeht, ist diese für deutsche Staatsbürger relaxt, denn ihr benötigt für einen Aufenthalt bis zu 30 Tagen kein Visum. Ich gebe euch nachfolgend einen kleinen Überblick über die Visumarten und die Einreisebedingungen für Indonesien.
Visa Free Entry Indonesien
Während in Südostasien vor allem die ärmeren Länder wie
Myanmar, Kambodscha oder Laos Visumzwang haben, ist die Einreise nach Indonesien für Aufenthalte bis zu 30 Tagen mit dem Visa Free Entry komplett kostenlos.
Voraussetzung dafür ist wie bei fast allen Ländern der Erde ein Reisepass, der noch mindestens sechs Monate über den geplanten Aufenthalt hinaus gültig ist und noch mindestens zwei freie Seiten hat. Die Einreise nach Indonesien mit einem vorläufigen Reisepass ist nicht möglich- egal für welches Visum ihr euch entscheidet!
Das Visa Free Entry ist nicht verlängerbar, was bedeutet, dass ihr nach 30 Tagen in jedem Fall das Land verlassen müsst. Während ihr 2018 noch einfach über die Grenze in ein Nachbarland aus- und sofort wieder einreisen konntet, scheinen die Immigrationsbehörden diese um sich greifende Praxis von Langzeit- Expats inzwischen zunehmend als Umgehung der Aufenthaltsbestimmungen zu werten. Ansonsten sind Flüge nach Singapur meist die günstigste Option.
Ihr müsst übrigens- auch das kennt man aus anderen Ländern- bei der Einreise, oft auch schon beim Check In eurer Airline, ein Weiterflugticket vorzeigen, mit dem ihr belegen könnt, dass ihr das Land auch innerhalb eurer Visum- Gültigkeit wieder verlasst.
Visa on arrival für Indonesien
Wenn ihr schon vor der Abreise wisst, dass ihr länger in Indonesien bleiben wollt als die 30 kostenlosen Tage, macht es Sinn, sich schon bei der Einreise ein Visa on arrival für 35 US Dollar in den Pass stempeln zu lassen. Dieses Visum on arrival ist zwar zunächst auch nur 30 Tage gültig, kann aber anders als die „Visa free entry“ einmalig um weitere 30 Tage bei der indonesischen Immigration verlängert werden.
Die Verlängerung kostet je nachdem, ob ihr sie selbst machen lasst oder eine Visa agency damit beauftragt, 30 bis 60 Euro.
Die Verlängerung muss spätestens sieben Tage vor Ablauf eures ersten Visa- Zeitraums beantragt werden. Es ist nicht möglich, mit dem VoA gleich ein Visum für 60 Tage zu beantragen und es ist auch nicht möglich, das Visa on arrival noch ein weiteres Mal zu verlängern. Ihr müsst in diesem Fall also nach 60 Tagen definitiv das Land verlassen.
Anders als bei der visafreien Einreise ist es aber auch weiterhin möglich, das Land nur für einen kurzen Visa Run zu verlassen und gleich wieder einzureisen, wenn ihr denn erneut das kostenpflichtige Visa on arrival bei der Einreise beantragt.
Einreise, Visum – Visit Visa für Indonesien
Wenn ihr einen Langzeit- Aufenthalt in Indonesien plant, solltet ihr euch ein Visit Visum bei einer indonesischen Auslandsvertretung besorgen, z.B. der Indonesischen Botschaft in Berlin oder einem der beiden Honorarkonsulate in Hamburg und Frankfurt. Darüber hinaus könnt ihr ein Visum aber auch im Ausland in jeder indonesischen Botschaft beantragen.
Im Grunde genommen ist die Beschaffung des Visit Visa für alle empfehlenswert, die länger als 30 Tage auf Bali, Lombok & Co bleiben wollen, denn die Kosten sind mit 50 Euro kaum höher als die Kosten für das Visa on arrival und dessen Verlängerung.
Das Visit Visum hat ab Einreise eine Gültigkeit von 60 Tagen, kann danach aber seit ein paar Jahren noch vier Mal um jeweils 30 Tage verlängert werden, so dass ihr insgesamt auf eine Aufenthaltsdauer von 6 Monaten kommt.
Für den Visumantrag benötigt ihr die üblichen Dokumente:
- ausgefüllter Antrag für das Visum
- Reisepass mit noch mindestens 6 Monaten Gültigkeit über das Reiseende hinaus und vier freien Seiten
- 2 biometrische Passfotos
- Visa- Gebühr muss vorher überwiesen oder bei Antragstellung per EC- Karte bezahlt werden (keine Barzahlung)
- Kopie der Datenseite eures Reisepasses
- Kopie des Flugtickets (Ein- und Ausreise!)
- Kontoauszüge als Einkommensnachweis werden gelegentlich gefordert
- frankierter Rückumschlag als Einschreiben für die Rücksendung des Passes (wenn ihr ihn nicht persönlich abholt)
Die Verlängerungsprozedur vor Ort ist im Großen und Ganzen identisch, außer dass ihr hier einen indonesischen „Bürgen“ benötigt. So soll wohl vor allem die einheimische Wirtschaft ein bisschen angekurbelt werden, weil ihr dafür natürlich eine Visa Agency benötigen werdet.
Eine Agency erledigt die Verlängerung für umgerechnet etwa 40 bis 60 Euro. Ihr selbst müsst dann nur einmal zur Immigration, um die Fingerabdrücke abzugeben.
Nach den 180 Tagen ist dann auch mit einem Visit Visa Zeit zu gehen. Ihr müsst ausreisen und ggf. mit einem frischen Visum (z.B. von der indonesischen Botschaft in Singapur) wieder einreisen. Seit 2018 ist mit den obigen Unterlagen hierbei eine Selbstauskunft mit einzureichen, mit der ihr bestätigt, dass ihr ausschließlich aus touristischen Gründen nach Indonesien einreist und dort keinerlei geschäftliche Tätigkeit oder Arbeitsaufnahme erfolgt.
Einreise, Visum – Overstays in Indonesien
Ähnlich wie in Thailand geht auch die indonesische Regierung zunehmend rigide gegen Gäste vor, die nicht rechtzeitig ausreisen. Bei solchen Overstays werden inzwischen 20 US Dollar pro Tag fällig und bei mehr als 60 Tagen Aufenthalt ohne gültiges Visum droht Abschiebehaft.
Viele Overstays resultieren auch daraus, dass Travellern nicht klar genug ist, dass 30 Tage nicht gleich ein Monat sind. Solches „Über-den-Daumen-peilen“ kann bei Visum- Angelegenheiten manchmal ziemlich ins Auge gehen. Übertragt euch den offiziellen Ausreisetermin deshalb gleich nach Visumerteilung bzw. -verlängerung in euren Terminkalender, damit ihr keine bösen Überraschungen erlebt.
- Ver Berkmoes, Ryan (Autor)
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Wer schreibt denn hier?
Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.
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