Neuseeland ist ein traumhaft schönes Land und ihr entdeckt es am besten im Wohnmobil oder Camper. Während die Mietkosten für ein Wohnmobil gerade in der Hochsaison happig sein können, gibt es Wege, zumindest die Übernachtungskosten in Grenzen zu halten. Dabei hilft euch das Freedom Camping Neuseeland 2023. Was das ist und wie es euch hilft, günstig in Neuseeland zu übernachten, erfahrt ihr in diesem Neuseeland Camping Guide.
Wer zum Campingurlaub nach Neuseeland fährt, hat im Großen und Ganzen drei Übernachtungsmöglichkeiten. Ihr könnt mit Wohnmobil oder Zelt auf privaten Campingplätzen oder Holiday Parks übernachten, DOC Campsites mit Wohnmobil und – teilweise – Zelt nutzen oder im Wohnmobil wild campen. Im Zelt wild zu campen ist grundsätzlich verboten und im Wohnmobil nur unter Bedingungen erlaubt. Die günstigste Methode ist natürlich das Wildcampen – das in Neuseeland Freedom Camping genannt wird. Wir schauen uns alle drei Möglichkeiten in diesem Guide einmal an und geben ein paar Tipps rund ums Camping in Neuseeland in 2023.
Freedom Camping Neuseeland – was ist das?
Freedom Camping Neuseeland beschreibt die Möglichkeit, auf öffentlichem Grund außerhalb von privaten Campingplätzen wild zu campen. Seit 2011 ist diese Möglichkeit gesetzlich reguliert, nachdem das Wildcampen in Neuseeland in den Jahren zuvor zu Problemen geführt hatte. Zu viele Wildcamper hatten sich in der freien Natur zuvor unverantwortlich verhalten und Plätze verdreckt zurück gelassen.
Seit 2011 ist das Freedom Camping auf öffentlichem Grund also ein paar gesetzlichen Regelungen unterworfen. Diese Regeln solltet ihr kennen und respektieren. Zum einen, weil es die einzigartige Natur in Neuseeland schützt, zum anderen, weil ihr bei Verstößen mit einem Bußgeld von 200 Neuseeland Dollar (NZD) rechnen müsst. Wer auf Nummer Sicher gehen will, liest sich den Gesetzestext mit der Definition von Freedom Camping durch.
Die gute Nachricht: Freedom Camping, also das Übernachten außerhalb eines bewirtschafteten Campingplatzes, ist erlaubt. Allerdings gibt es Ausnahmen für Plätze, an denen Freedom Camping nicht erlaubt ist und es gibt Regeln, die beim Wildcampen beachtet werden müssen. Ziel ist es, dass Camper nichts als ihre Fußspuren zurücklassen. Die Natur darf nicht mit Fäkalien verunreinigt werden und es dürfen keine Abwässer in den Wasserkreislauf gelangen. Außerdem sollen alle Abfälle umweltfreundlich entsorgt oder mitgenommen werden.
Um die Einhaltung der Regeln etwas leichter zu machen, hat das Department of Conservation über 200 Campsites in ganz Neuseeland errichtet, die über einfache, erforderliche Infrastruktur verfügen. Die erforderliche Infrastruktur besteht aus Toiletten sowie dem Zugang zu Wasser – inklusive der Abwasserentsorgung. Auf privaten Campingplätzen und DOC Campsites ist diese Infrastruktur gewährleistet.
Außerhalb von DOC Campsites und an Plätzen, an denen es keine öffentliche Infrastruktur mit Toiletten und Wasserversorgung gibt, dürft ihr nur überachten, wenn euer Wohnmobil über diese Einrichtungen verfügt.
Freedom Camping Neuseeland – Self- contained Wohnmobile
Es wurde ab 2011 ein Zertifikat für Wohnmobile eingeführt, die über ein Self- containment verfügen. Diese Wohnmobile müssen also mindestens eine Kassettentoilette und ein geschlossenes Wasser- /Abwassersystem haben. Der Wassertank muss für drei Tage ausreichend Frischwasser vorhalten.
Nur mit einem Wohnmobil, das über dass „Freedom Camping- Zertifikat“ verfügt, dürft ihr an Plätzen übernachten, wo es keine öffentliche Toilette und Wasseranschlusss gibt. Viele Wohnmobilvermieter sind inzwischen sehr erfinderisch geworden, dieses wertvolle Zertifikat für ihre Camper zu erhalten. Mehr dazu lest ihr im Artikel Wohnmobil mieten in Neuseeland.
Da das Zertifikat eure Eintrittskarte für kostengünstiges Camping in Neuseeland ist, solltet ihr darauf achten, dass euer Camper oder Wohnmobil self- contained ist. Ihr könnt damit die sehr viel kostengünstigeren DOC Campsites nutzen, die meist weniger als die Hälfte dessen kosten, was ihr auf privaten RV Parks oder Campingplätzen zahlt. Viele sehr einfache Campsites sind sogar kostenlos oder kosten weniger als zehn NZD. DOC Campsites mit Stromanschluss kosten ca. 20 bis 30 NZD pro Nacht.
Zum Vergleich: Bei den RV Parks der „Top 10 Holiday Park Group“ fangen die günstigsten Stellplätze mit Stromanschluss bei 40 bis 50 NZD pro Nacht an. Ein Stellplatz auf in einem RV Park der Premium Gruppe bei „Top 10“ kostet euch schon 60 bis 70 NZD pro Nacht.
Wo dürft ihr mit Self- contained Wohnmobil übernachten – und wo nicht?
Normalerweise sind Plätze, an denen nicht gecampt werden darf, mit entsprechenden Schildern gekennzeichnet. Plätze, in denen generell nicht gecampt werden darf, haben das folgende Zeichen.
Plätze, an denen ihr nur mit einem zertifizierten Self- contained Wohnmobil campen dürft, haben das entsprechende blaue Schild, das folgendermaßen aussieht.
Eine Liste der Gebiete und Gegenden, in denen es Einschränkungen gibt oder wo es grundsätzlich verboten ist zu campen, findet ihr natürlich auf der Seite des DOC. Generell ist es erlaubt in Naturschutzgebieten zu campen, wenn es sich nicht um ein ausgewiesenes DOC Erholungsgebiet handelt („DOC reserves“). In den DOC Reserves ist das Campen nur auf den ausgewiesenen „managed campsites“ erlaubt. Das klingt erstmal alles sehr kompliziert, ist in der Praxis aber leicht verständlich. Ein bisschen gesunder Menschenverstand hilft ebenfalls dabei.
Camping in Neuseeland – ein paar grundsätzliche Regeln
Im Grunde genommen sind diese sehr einfachen Regeln auch jedem klar, der mit ein bisschen gesundem Menschenverstand durch die Welt zieht.
- Achtet auf Schilder und campiert nur dort, wo es klar ersichtlich erlaubt ist. Erkundigt euch im Zweifel im Internet, bei Rangern oder Einheimischen, ob ihr an eurem Traumplatz übernachten dürft.
- Bleibt nicht länger als ein, zwei Nächte und nehmt alles an Essensresten, Plastikmüll und sonstigem Abfall wieder mit, wenn ihr es nicht vor Ort in einem vorgesehenen Abfalleimer entsorgen könnt. Lasst euren Müll NIEMALS in der Natur liegen. Lasst nichts zurück als eure Fußspuren!
- Nutzt ausschließlich öffentliche Toiletten oder die Einrichtung in eurem Wohnmobil. Auch wenn es gerade nach ein paar Gläsern Rotwein verführerisch erscheint, den Baum neben dem Wohnmobil zu nutzen – widersteht dem Drang!
- Die Toilette in eurem Camper Van oder Wohnmobil dürft ihr nur an ausgewiesenen Dump Stations entleeren.
- Macht Feuer nur an ausdrücklich dafür vorgesehenen Stellen und löscht diese gründlich.
- Es mag so herrlich wildromantisch erscheinen, sich in dem vorbeifließenden Bächlein zu waschen oder die Zähne zu putzen, aber für das Ökosystem sind dabei verwendete Duschgele, Schampoos und Zahnpasten Gift.
Verschiedene Kategorien der DOC Campsites
Am sichersten seid ihr natürlich auf einem offiziellen Campingplatz des DOC aufgehoben. Diese gibt es in sechs verschiedenen Kategorien, die den Grad an Komfort widerspiegeln. Der Preis richtet sich nach den Kategorien, ist aber immer deutlich geringer als auf privat bewirtschafteten Campingplätzen.
Die Campingplätze des Department of Conservation sind mitunter an atemberaubend schönen Plätzen an einem See oder in Wäldern. Den direkten Kontakt mit der Natur zahlt ihr aber natürlich mit weniger Komfort. Oft beschränken sich die Einrichtungen auf ein Plumpsklo und einen Bach, der am Campsite vorbeiplätschert und aus dem ihr Wasser entnehmen könnt.
Serviced Campsites
Bewirtschaftete Campingplätze bieten ein Maximum an Komfort. Hier gibt es Toiletten mit Spülung, Küchen/Kochmöglichkeiten, heiße Duschen und Abfall Beseitigung. Genießt den Luxus, denn ihr werdet ihn auf DOC Campingplätzen nicht allzu häufig erleben. Diese Campsites sind mit dem Auto bzw. Wohnmobil erreichbar. Die Preise für einen Zeltplatz ohne Stromanschluss betragen 20 NZD pro Erwachsenen und 10 NZD für Kinder ab 5 Jahren. Wohnmobil- Stellplätze mit Strom kosten 23 NZD/Erwachsene und 11,50 NZD/Kind.
Scenic Campsites
Scenic Campsites sind an landschaftlich besonders attraktiven Stellen zu finden. Meist sind es beliebte Küstenlagen. An Einrichtungen erwarten euch hier Toiletten und Wasserversorgung, oft Grillvorrichtungen, kalte Duschen und Abfalleimer.
Standard Campsites
Ab den Standard Campsites wird es deutlich einfacher und ihr benötigt in der Regel ein Self- contained Wohnmobil. Die Toiletten auf diesen Campsites sind Plumps- oder Kompostklos, Wasserversorgung und manchmal kalte Duschen sind vorhanden, Grillvorrichtungen und Abfallentsorgung ist nicht auf allen Plätzen gewährleistet.
Zeltplätze kosten 10 bis 15 NZD pro Erwachsenen und 5 bis 7,50 NZD pro Kind. Wohnmobil- Stellplätze (wo vorhanden) kosten 13 bis 18 NZD/Erwachsenen und 6,50 bis 9 NZD/Kind.
Basic Campsites
Basic Campsites sind – nun ja – basic. Es gibt Toiletteneinrichtungen, aber ihr wollt vermutlich eher auf eure Kassettentoilette gehen. Wasser wird in der Regel aus Flüssen oder Bächen entnommen. Manchmal gibt es Wassertanks. In jedem Fall ist das Wasser für die Verwendung als Trinkwasser abzukochen.
Stellplätze mit Stromanschluss gibt es hier nicht. Die Anfahrt führt oft über viele Kilometer Schotterstraße. Klärt mit eurem Wohnmobilvermieter, ob ihr Gravel Roads nutzen dürft. Die Nutzung der Basic Campsites ist kostenlos.
Backcountry Campsites
Auch auf den Backcountry Campsites gibt es einfache Toilettenvorrichtungen und Wasserversorgung aus nahen Flüssen oder Bächen. Manche bieten auch einfache Kochgelegenheiten und Picknicktische. Standard, Basic und Backcountry Campsites können normalerweise nicht im Voraus gebucht werden.
Great Walk Campsites
Entlang der ausgewiesenen Great Walks gibt es insgesamt 60 verschiedene Campsites, die über einfache Toilettenvorrichtungen und Wasserversorgung verfügen. Die Die Great Walk Campsites müssen in der Regel online im Voraus reserviert werden. Verfügbar sind dort einerseits einfache Hütten und Zeltplätze. Die Preise variieren zwischen der neuseeländischen Sommersaison einerseits und den Wintermonaten und der Nebensaison erheblich. Eine Hütte auf dem Milford Track kostet für Erwachsene in den Monaten Oktober bis April satte 110 NZD, während sie in der Nebensaison nur 15 NZD kostet (Preisliste).
Das Buchungsfenster für die Saison 2023/24 öffnet am 20. April 2023. Für populäre Campsites gilt es dann, schnell zu sein.
DOC Campsite Pässe
Es gibt DOC Passes für 30 oder 365 Tage, mit denen ihr die Nutzung sämtlicher Einrichtungen im Voraus und pauschal entrichtet. Beachtet dabei, dass der Pass euch keinen Platz an einem bestimmten Campsite garantiert. Auch müsst ihr für Campsites reservieren, die eine Reservierung verlangen.
Für Erwachsene kostet der 30 Tage Pass 95 NZD und der Jahrespass 195 NZD. Wer vorhat, überwiegend DOC Campsites zu nutzen, hat die Gebühren für diese Pässe natürlich schnell wieder drin. Allerdings gibt es eine lange Liste an Ausschlüssen, die ihr euch genau anschauen solltet, bevor ihr euch einen Pass kauft. So sind z.B. alle Great Walks Campsites und Hütten bzw. Lodges ausgeschlossen.
Camping in Neuseeland – Übernachten in RV Parks
Unterschiedliche Menschen sehnen sich nach einem unterschiedlichen Level an Komfort. Wem die Plumpsklos auf den DOC Campsites dann doch irgendwann zu einfach sind und wer sich nach einer warmen Dusche sehnt, wird irgendwann bereit sein, etwas mehr Geld für einen Campingplatz auszugeben. Dann ist das Angebot der zahlreichen privaten Betreiber von so genannten RV oder Holiday Parks genau das Richtige für euch.
Von der Ausstattung sind die Parks natürlich in einer anderen Liga als die einfachen DOC Campsites. Wohnmobil- Stellplätze haben hier natürlich Stromanschluss, es gibt warme Duschen und ansprechende Sanitäranlagen, Kochgelegenheiten und oft auch Grillplätze. Außerdem verfügen die Plätze in der Regel über Dump Stations, wo ihr eure Campingtoilette leeren könnt. Immer häufiger gibt es auf großen Campingplätzen sogar recht zuverlässiges Wifi. Allerdings ist Internet auch im Jahr 2023 in weiten Teilen Neuseelands noch nicht kostenlos sondern gebührenpflichtig. Wer sich von derlei Kostenfaktoren unabhängig machen will, besorgt sich eine SIM Karte Neuseeland.
Selbst wenn man mit der Komforteinbuße beim Wildcampen oder auf DOC Plätzen ganz gut zurecht kommt, werdet ihr alle paar Tage mal einen Campingplatz mit „Powered Sites“ anfahren müssen, um die Batterie mal wieder aufzuladen.
Viele RV Parks haben auch Hütten oder Lodges, die ihr mieten könnt, wenn ihr nicht mit Wohnmobil unterwegs seid. Den zusätzlichen Komfort lassen sich die Campingplatzbetreiber aber natürlich auch gut bezahlen. Beim Preisvergleich muss man allerdings berücksichtigen, dass in RV Parks normalerweise pro Fahrzeug bezahlt wird, während auf öffentlichen Einrichtungen nach Köpfen abgerechnet wird.
Top 10 Holiday Parks Neuseeland
Bei meinem ersten Wohnmobilurlaub in Neuseeland 2011 bin ich an einem meiner ersten Reisetage am Papamoa Beach gelandet, wo der örtliche RV Park damals noch zur Top 10 Holiday Park Group zählte. Die Top 10 Parks sind in der Preisklasse relativ weit oben angesiedelt. Mir hatte der Papamoa Beach damals so gut gefallen, dass ich den Urlaub überwiegend auf Top 10 Campingplätzen verbracht habe. Dazu muss man allerdings sagen, dass vom Setting viele DOC Campsites schlicht unschlagbar sind. Wer am Strand oder am Ufer eines Sees übernachten will und dabei nicht mit 50 anderen Wohnmobilbesitzern in Reih und Glied dicht nebeneinander stehen will, hat beim Department of Conservation sicherlich bessere Karten.
Der Preis sagt also nicht unbedingt etwas darüber aus, wie spektakulär das Setting ist. Stattdessen richtet sich der Preis überwiegend nach der Ausstattung des Parks. Um fair zu bleiben: Auch wenn der RV Park am Papamoa Beach inzwischen nicht mehr zur Top 10 Group gehört, hat diese immer noch eine ganze Reihe von tollen Plätzen über ganz Neuseeland verteilt. Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist mir der RV Park Paihia, der direkt am Ufer der Bay of Islands gelegen ist. Ein Traum! Überhaupt ist die Gegend rund um die Bay of Islands, die vom Hauptairport Auckland auch sehr einfach zu erreichen ist, extrem reizvoll. Sie gehört deshalb zu meinen 5 Reisetipps für 2023.
Mit 45 Holiday Parks hat die Top 10 Group einen deutlich geringeren Fußabdruck als die DOC mit über 200 Campsites, aber die Plätze sind strategisch gut über beide Inseln verteilt, so dass der Weg zum nächsten Top 10 Holiday Park meist nicht weit ist. Inzwischen gibt es dort eine Kategorisierung der einzelnen Parks. Jeder Park ist einer der drei Kategorien Classic, Superior oder Premium zugeordnet, die den Preis bestimmen. Die Preise reichen von 54 NZD für einen Park der Kategorie Classic über um die 60 NZD in der Superior Kategorie bis etwa 68 NZD für einen Premium Park.
Die Preise beziehen sich auf einen Platz für ein Wohnmobil mit zwei Personen und Stromanschluss in der Nebensaison. Zwar sind die Preise in der Hauptsaison sind gar nicht mal wesentlich höher, aber es ist deutlich schwieriger einen Platz zu bekommen. Online reservieren kann man für die Zeit von Mitte Dezember bis Ende Januar normalerweise nicht.
- Rawlings-Way, Charles (Autor)
Letzte Aktualisierung am 24.09.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Camping Neuseeland Apps
Natürlich gibt es 2023 auch ein paar sehr gute Apps fürs Freedom Camping Neuseeland. Dabei würde ich mich auf das Wesentliche konzentrieren. Was sollte eine gute Camping App für Neuseeland können? Sie sollte euch auf einer Landkarte, in die man hineinzoomen kann, idealerweise sämtliche Campingplätze aufzeigen. Als schönes Bonusfeature wäre eine farbliche Unterscheidung von Freedom Campingplätzen, DOC Campsites und kommerziellen Holiday Parks eine tolle Sache. Schön wäre auch, wenn man die Campingplätze nach bestimmten Merkmalen filtern könnte. Zeige mir Campingplätze in der Umgebung mit kostenlosen Duschen oder Wifi an!
Empfohlen werden auf verschiedenen Blogs in der Regel Campermate und WikiCamps, seltener die offizielle App Camping New Zealand. Letzere ist zwar offiziell und enthält daher auch nur Sites, die wirklich legal genutzt werden können. Doch insgesamt sind die Infos dort schlecht filterbar und es sind einfach sehr viel weniger Infos zu den Plätzen abrufbar.
Da es auf Campingplätzen wie bei Hotels auch immer auf die Bewertungen der Nutzer ankommt, bietet sich eine stark genutzte App an, bei der die Community auch ordentlich bewertet. Das sollte man selbst natürlich im Sinne der Gegenseitigkeit auch immer machen – nicht nur, wenn man was zu meckern hat sondern vor allem auch die guten Plätze.
Diese Kriterien erfüllen Campermate und WikiCamps ganz gut. Allerdings ist WikiCamps nach Ablauf einer dreiwöchigen Testphase dann kostenpflichtig. Der Preis besträgt etwas über 5 Euro, aber für Apps Geld ausgeben, die es ähnlich auch umsonst gibt, leuchtet nicht jedem unmittelbar ein. Übrig blieb für mich daher in erster Linie Campermate.
Wenn ihr nicht mit einer einheimischen SIM Card unterwegs seid, solltet ihr euch vor Abreise das Kartenmaterial auf euer Handy herunterladen. Eigentlich solltet ihr das auch machen, wenn ihr eine SIM Card habt, denn so spart ihr Datenvolumen und seid nicht auf das stellenweise brüchige Mobilfunknetz angewiesen.
Campermate – Was kann die Neuseeland Camping App?
Keine App ist perfekt und so hat auch Campermate seine Macken. Aber gemessen an dem Nutzen der App sind die Macken zu vernachlässigen – auch wenn es natürlich nervt, wenn die App sich aufhängt, der „Zurück“- Button die App ganz schließt oder die Offline Karten permanent eine Datenverbindung aufbauen will, weil Daten aktualisiert werden sollen.
Ein generelles Problem bei User generated content, also vor allem den Bewertungen der einzelnen Orte, ist natürlich, dass deren Zuverlässigkeit schwer eingeschätzt werden kann. Es kann sehr zeitaufwendig sein, sich durch einen Wust von Bewertungen hindurchzulesen, um Meinungen zu den Themen zu finden, die einem wichtig sind. Natürlich ist die Community von Campermate auf der anderen Seite auch einer der wertvollsten Aspekte an Campermate. 1,4 Millionen Downloads und eine durchschnittliche Bewertung von 4,5 spricht für sich und zeigt, wie populär die App unter Neuseeland- Reisenden ist.
Campermate Filteroptionen
Campermate Neuseeland zeigt euch nicht nur die Standorte von Campsites – farblich unterteilt nach kostenlosen und kostenpflichtigen Plätzen – sondern auch andere wichtige Infrastruktur- Standorte wie Supermärkte, öffentliche Toiletten. Da diese in der Standard- Übersicht alle angezeigt werden, müsst ihr erst einmal über die Filterfunktion oben rechts ein bisschen aufräumen und nur das auf der Karte eingeblendet lassen, wonach ihr sucht – üblicherweise Campingplätze.
Die Campingplätze sind farblich sortiert nach
- Grün: Kostenlose Campingplätze (Freedom Camping)
- Blau: Günstige Campingplätze (weniger als 15 NZD)
- Violett: Kostenpflichtige Campingplätze
Neben den Campingplätzen gibt es unter Aktivitäten Dutzende verschiedener Filteroptionen. Dann könnt ihr unter „Essen, Trinken, Ausgehen“ nach verschiedenen Optionen filtern und darunter sind dann noch sehr nützliche Filter wie
- Tagesparkplätze für Wohnmobile
- Geldautomaten
- Abwasser Station
- Öffentliches WC
- Verkehrswarnungen
- Tankstelle
- Wifi
- Lebensmittel
- Touristeninformationen
- Öffentliche Duschen
und noch einige mehr.
Denkt daran, euch die Offline Karten kurz vor eurem Abflug nach Neuseeland mit einer stabilen und schnellen Internetverbindung herunterzuladen. Das solltet ihr nicht zu lange im Voraus machen, da die App täglich aktualisiert wird. Wenn ihr also einige Monate vor dem Abflug bereits die Karten herunterladet, sind diese an vielen Stellen möglicherweise nicht mehr aktuell.
Ihr werdet beim Öffnen der App gefragt, ob diese euren Standort verwenden darf. Das ist natürlich bei Nutzung der App zwingend erforderlich, damit sie euch automatisch die Einrichtungen in eurer Umgebung anzeigen kann. Ein bisschen zwiegespalten bin ich dagegen bei der Frage, ob man der App die Möglichkeit geben sollte, Push Nachrichten zu senden. Persönlich kenne ich praktisch keine App, die mir nur wirklich nützliche Dinge anzeigt. Meist ist die Freigabe die Erlaubnis einen mit Werbung vollzuspammen.
Die Sprache der App ist definiert durch die Sprache eures Handys. Bei den allermeisten wird deshalb die Campermate App in Deutsch angezeigt werden, was oft genug suboptimal ist. Leider gibt es keine Möglichkeit, eine andere Sprache in der App auszuwählen. Um die App in Englisch angezeigt zu bekommen, müsstet ihr die Systemsprache eures Handys auf Englisch ändern.
Für eine kostenlose App ist Campermate Neuseeland ein mächtiges Werkzeug für euren Camping Trip nach Neuseeland.
Hier einige Screenshots aus der App, damit ihr einen Eindruck bekommt, wie die Oberfläche aussieht.
Fazit
Camping in Neuseeland bietet etwas für jeden Geldbeutel. Wenn man den Preisschock bei der Buchung des Campervans erst einmal überstanden hat, gibt es bei der Wahl der Campsites jede Menge Möglichkeiten, Geld zu sparen. Besonders das Freedom Camping Neuseeland ist trotz gesetzlicher Regelungen unverändert populär und die günstigste Art, Neuseeland im Camper zu entdecken.
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Wenn ihr verreist, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr mit einer Auslandskrankenversicherung ausreichend abgesichert seid. Wir stellen euch die drei beliebtesten Langzeit- Auslandskrankenversicherungen für Backpacker vor. Die günstigsten Flüge weltweit findet ihr im aktualisierten Lufthansa Sale 2024.
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Wer schreibt denn hier?
Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.