Naxos Kykladen Griechenland

Naxos – Griechenland von der schönsten Seite

Naxos ist zwar die größte der Kykladen- Inseln in der griechischen Ägäis, steht aber dennoch ein bisschen im Schatten der populären Nachbarinseln Santorini oder Mykonos. Wem aber Abgeschiedenheit ganz gut gefällt, der wird auf Naxos Griechenland von seiner schönsten Seite kennenlernen.

Naxos (Kykladen) Anreise – Mit dem Flugzeug nach Naxos

Naxos ist von Deutschland aus nicht direkt mit dem Flugzeug zu erreichen, doch über Athen kommt man mit Aegean oder Easyjet zumindest in den Sommermonaten recht gut auf die Kykladeninsel. Die Flüge sind allerdings nicht so zahlreich wie zu den prominenten Nachbarinseln, so dass man sich frühzeitig um den Weiterflug ab Athen kümmern sollte. Zudem werden sie von der griechischen Regional- Airline Olympic durchgeführt, die für den Inselverkehr in der Regel auf Propellermaschinen des Typs ATR 42 zurückgreift. Diese Flugzeuge sind mit maximal 50 Sitzplätzen ausgestattet.

Naxos wird mit dem Flugzeug ausschließlich aus Athen bedient; weitere Inlandsverbindungen gibt es nicht. Alternativ könnt ihr einen Direktflug nach Mykonos buchen und dann mit der Fähre nach Naxos übersetzen.

Naxos (Kykladen) Anreise – Mit der Fähre nach Naxos

Etwas vielseitiger sind schon die Anreisemöglichkeiten per Fähre. Vom Athener Hafen Piräus gehen täglich mehrere Fähren Richtung Naxos, die je nach Typ und Zwischenstopps fünf bis sieben Stunden brauchen und ungefähr 30 Euro kosten. Mit dem Schnellboot ab dem zweiten Athener Hafen Rafina dauert die Überfahrt ca. 3,5 Stunden, ist mit ca. 46 Euro aber auch teurer als die normale Fährpassage (Preise jeweils Oneway für einen Erwachsenen ohne Fahrzeug).

Innerhalb der Kykladen und auch darüber hinaus ist Naxos sehr gut mit den benachbarten Inseln verbunden. Regelmäßige Fähren fahren z.B. nach Syros, Paros, Santorini, Ios, Mykonos sowie Kreta. Die Fähren sind allerdings nicht gerade günstig. Für kurze Überfahrten von einer guten Stunde werden im Sommer schon zwischen 20 und 40 Euro (Santorini) oder gar 30 bis 50 Euro (Mykonos) fällig. Die gut 3,5 Stunden von Naxos nach Kreta schlagen sogar mit 75 Euro zu Buche.

Generell gilt für Fährpreise aber, was auch für Flugpreise gilt – sie sind dynamisch und passen sich an Angebot und Nachfrage entsprechend an.

Ihr könnt die Fährverbindungen ab Naxos hier in dieser Suchmaske direkt checken:

Naxos – 5 Dinge, die ihr hier machen solltet

Wie gesagt, anders als die prominenten Nachbarinseln Mykonos oder Santorini geht Naxos durchaus noch als Geheimtipp durch. Trotzdem müsst ih nicht auf Infrastruktur verzichten. Es gibt genügend Unterkünfte und Tavernen, wo ihr einkehren könnt und euch ein bisschen authentischen kykladischen Alltag anschauen könnt. Insofern sind meine Tipps auch keine „Must- do’s“ oder typische Sehenswürdigkeiten sondern Dinge, die mir aufgefallen sind.

Schaut euch das Portara an

Wenn ihr mit der Fähre anreist, habt ihr diesen Punkt eigentlich schon erledigt. Bei der Einfahrt in den Hafen von Naxos seht ihr schon das ikonische Portara wie einen riesigen Bilderrahmen aus dem Meer ragen. Tatsächlich ist das Portara Teil des Apollo Tempels, der nie fertiggestellt wurde. Der Tempel sollte auf der kleinen vorgelagerten Insel Palatia errichtet werden, die über eine kleine Brücke mit dem Hauptort von Naxos, Chora, verbunden ist.

Das Tor ist fast sechs Meter hoch und 3,65 Meter breit und besteht aus reinstem Marmor. Es ist alles, was von dem Tempel übrig geblieben ist, der um ca. 550 v.Chr. errichtet werden sollte. Warum der Tempel zu Ehren des Appollon nie fertig gestellt wurde, ist unklar.

Wenn ihr am späten Nachmittag dort hingeht, habt ihr das beste Licht für atemberaubende Fotos. Auch zum Sonnenuntergang hebt sich das glitzernde Marmor toll vom Hintergrund ab.

Neben dem Portara hat die Inselhauptstadt Chora, die auch wie die ganze Insel einfach Naxos genannt wird, eine Reihe von interessanten Sehenswürdigkeiten zu bieten. Da man eh in Chora ankommt, kann man sich ein oder zwei Tage gönnen, um sich die Stadt ein bisschen anzuschauen. Einen Abstecher solltet ihr dabei in das älteste Stadtviertel Choras, Kastro, machen und dort die gleichnamige Burg besuchen. Der Eintritt kostet zwei Euro und innen drin gibt es eigentlich auch nicht viel zu sehen, aber der Ausblick von der Terasse auf Naxos ist toll.

Ab an den Strand!

Okay, okay, das ist nicht besonders originell – auf einer Insel an den Strand gehen, klingt nicht wie ein Geheimtipp, doch wer vielleicht gerade von Santorini herübergekommen ist, wird die wunderschönen weißen Sandstrände eindeutig zu schätzen wissen. Anders als auf der prominenten Schwesterinsel vulkanischen Ursprungs sehen die Strände hier aus wie Strände und der feine weiße Quarzsand gibt einem auch das sensorische Gefühl, am Strand zu sein.

Die populärsten Strände findet ihr im Süden von Naxos. Der bekannteste ist wohl Plaka Beach, an den sich Richtung Norden der Agios Anna Beach anschließt. Agios Anna Beach ist zwar sehr schön, doch ist es mir hier schon ein bisschen zu touristisch mit all den Hotels und Restaurants drumherum. Hier ist es für Naxos auch relativ voll, was nicht jedermanns Sache ist.

Wer es etwas ruhiger und privater mag, kann an den Stränden südlich des Plaka Beach Glück haben. Hier nimmt die Besucherdichte deutlich ab. Ormos Beach und Mikri Viglia im Süden sind bei Surfern recht beliebt.

Naxos Strand Sonnenuntergang

Apiranthos, Halki, Filoti – ein Streifzug durch die Dörfer von Naxos

Auf einer Insel wird man grundsätzlich magisch vom Wasser angezogen. Es zieht einen wie automatisch an den Strand, die Unterkunft sollte möglichst Meerblick haben und das Landesinnere durchquert man höchstens, um an die Strände auf der anderen Seite zu kommen. Trotz dieses typischen „Aqua- Magnetismus“ solltet ihr auf Naxos mindestens einen Tag für das Landesinnere einplanen und euch ein paar von den architektonisch wunderschönen Dörfern anschauen.

Halki (oder Chalkio) ist ziemlich zentral auf Naxos gelegen und befindet sich im Tragea Valley, ca. 20 Minuten außerhalb der Hauptstadt. Nehmt euch für die Inseltour am besten einen Mietwagen. Neben der sehr authentischen kykladischen Atmosphäre rund um den Dorfplatz, gibt es hier die Vallindras Destillerie zu besichtigen, die den Kitron herstellt – einen Schnaps auf Zitronenbasis, den es nur hier auf Naxos gibt.

Außerdem gibt es ein bisschen außerhalb des Dorfes die wunderschöne kleine Kirche Agios Giorgios Diasorites aus dem 11. Jahrhundert. Auf dem Spaziergang dorthin, der vielleicht eine Viertelstunde dauert, durchquert ihr einen pittoresken Olivenhain.

Filoti ist der größte Ort in Tragea Valley in Zentral- Naxos mit einer sehr schönen Kirche aus reinem weißen Marmor im Ortskern und vielen urigen Restaurants und Tavernen drumrum, in denen ihr die kykladische Küche genießen könnt.  Wirklich bekannt ist Filoti aber wegen seiner Nachbarschaft zum Zeusberg, der mit 1400 Metern höchsten Erhebung auf Naxos. Vom Dorf aus führt ein Wanderweg bis zum Gipfel des Bergs, wo der griechischen Sage zufolge der Göttervater Zeus geboren sein soll.

Auf dem Weg zum Gipfel passiert ihr die Ariaquelle und die Zeushöhle. Bis zum Gipfel sind es von Filoti aus etwa zwei Stunden. Ihr könnt die Strecke aber verkürzen, indem ihr nicht in Filoti loslauft sondern mit dem Auto bis zur Ariaquelle fahrt. Damit spart ihr eine gute halbe Stunde Fußweg.

Apiranthos liegt an den Hängen des Mount Fanari und hat nicht so wahnsinnig viele Sehenswürdigkeiten – sieht man mal von den üppig mit Marmor ausgestatteten Gassen ab. Doch der Weg dorthin durch das Tragea- Tal ist so wunderschön, dass man das auf jeden Fall noch mitnehmen sollte.

Naxos, Griechenland

Kouros von Apollonas

In den Steinbrüchen von Naxos liegen noch drei unvollendete Statuen, die ungefähr im 7. Jahrhundert vor Christus aus dem Stein gehauen wurden – vermutlich, um sie in Tempeln aufzustellen. Dazu kam es nie und so liegen die drei Statuen noch immer in den Steinbrüchen.

Der größte und imposanteste liegt bei Apollonas im Norden der Insel und heißt entsprechend Kouros von Apollonas. Die Skulptur ist knapp elf Meter hoch und wiegt geschätzte 80 Tonnen.Wem die Statue gewidmet sein sollte, ist nicht vollständig aufgeklärt. Es gibt aber Hinweise, dass sie den jungen Gott Dionysos darstellen sollte. Beim Herauslösen aus dem Felsen traten offenbar Risse auf, so dass das Werk einfach zurückgelassen wurde.

Das touristische Potential dieses unvollendeten Riesen scheint man auf Naxos nicht erkannt zu haben – jedenfalls deuten keine Schilder oder Infrastruktur auf die Existenz hin. Einen Parkplatz an dem unbefestigten Schotterweg gibt es auch nicht. Man muss sein Auto am Straßenrand abstellen. Dann geht es exakt 53 Stufen hoch in den Steinbruch und da liegt er dann. Vorteil der einheimischen Ignoranz gegenüber ihrem schlafenden Riesen: Die atemberaubende Aussicht ist gratis.

In Flerio gibt es zwei weitere Kouroi, die mit fünf bis sechs Meter aber deutlich kleiner sind als der große Bruder aus Appollonas.

Demeter Tempel

Der Demeter- Tempel, der wegen seiner Nähe zu dem Örtchen Ano Sangri auch Tempel von Sangri genannt wird, wurde ca. 530 v.Chr. zu Ehren der Göttin der Landwirtschaft, Demeter, aus naxischem Marmor errichtet. Der Tempel wurde großteils zerstört und in den ersten Jahrhunderten nach Christus wurde hier eine christliche Kirche errichtet, die aber ebenfalls zerstört wurde. Erst im 20. Jahrhundert wurden Überreste des alten Tempels bei Ausgrabungen gefunden und mit Marmorstücken von der Insel teilrestauriert. Anders als bei griechischen Tempeln üblich, ist der Grundriss des Demeter Tempels auf Naxos beinahe quadratisch.

Demeter Tempel von Sangri, Naxos

Naxos – Griechenland von der schönsten Seite – Fazit

Naxos steht weiterhin im Schatten der populären Nachbarinseln wie Santorini oder Mykonos und doch hat die größte der Kykladeninseln eine Menge zu bieten – vor allem Abgeschiedenheit und Authentizität, die es auf Partyinseln wie Mykonos kaum noch gibt. Die Anreise ist ein bisschen beschwerlicher, doch es lohnt sich.

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Wer schreibt denn hier?

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



 

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