Neben dem wachsenden Tourismussektor verdient Grenada vor allem Geld mit dem Export von exotischen Früchten, was allerdings alles nicht ausreicht, um die grassierende Arbeitslosigkeit von geschätzten 40% (!) in den Griff zu bekommen. Bis vor wenigen Jahren war Grenada noch Weltmarktführer im Export von Muskatnüssen, bevor Indonesien auf den Markt stieß und die Preise ruinierte. Seither spielt der Anbau und Verkauf von Kakao eine zunehmend größere Rolle. Ein paar Beobachtungen zum Agrartourismus auf Grenada in der Karibik.
Belmont Estate: Kakao- Anbau auf Grenada
Dass auf Grenada so viel Kakao angebaut wird, ist eher einer Laune der Natur zu verdanken, denn die Insel ist sehr hügelig und dort lässt sich Zuckerrohr sehr viel schlechter anbauen. Kakaopflanzen dagegen lieben Hanglagen und gedeihen dort prächtig. Das ganzjährig warme Klima verspricht zudem bis zu drei Ernten im Jahr.
Der größte Kakao- Produzent auf Grenada ist Belmont Estate, die aber immer noch auf dem Niveau eines kleines Familienunternehmens arbeiten. Das macht aber die einzelnen Produktionsschritte erlebbar und weil Grenada die freundlichsten Menschen in der Karibik hat, ist man dort jederzeit willkommen, sich die Produktion einmal anzuschauen und die Geschichte in dem kleinen Museum nachzuvollziehen.
Inzwischen hat man bei Belmont Estate den Zweig des Agrartourismus weiter ausgebaut, und es gibt dort nun auch Ziegen und Papageien zu bestaunen. Im Plantagen- eigenen Restaurant kann man zudem nach der Führung noch gut essen. Alkohol wird dort nicht ausgeschenkt.
Öffnungszeiten: täglich 8.00 bis 16.00 Uhr, samstags Ruhetag
Belmont Estate: Die einzelnen Produktionsschritte beim Kakao- Anbau
Die Frucht der Kakaopflanze umhüllt ihren wertvollen Inhalt wie Kokosnüsse in einer harten Schale. In ihr befinden sich Kakaobohnen, die aus einem glitschigen weißen süßlichen Film und einem bitteren Inhalt bestehen. Da die Frucht frisch geerntet noch sehr wasserhaltig ist und Belmont Estate die Bauern nicht für frisches Wasser bezahlen will, wird die Ware vor dem Wiegen zunächst in einem löchrigen Holzbehälter „entwässert“. Dann werden die feuchten Bohnen wie Trauben bei der Weinerzeugung fermentiert. Dazu werden sie acht bis neun Tage in Holzkammern gelagert und mit Bananenblättern abgedeckt, damit die Wärme nicht entweichen kann. Um Fäulnisprozesse zu verhindern, werden die Bohnen alle zwei Tage in eine andere Kammer umgeschichtet.
Nach dem Fermentierungsprozess kommen die Bohnen dann zum Trocknen für sieben Tage an die frische Luft. Im Laufe dieser Zeit weicht der bittere Geschmack des Bohnenkerns langsam dem schokoladigen Aroma.
Neben der Schokolade als Hauptverwendungszweck des hier angebauten Kakaos findet dieser auch Verwendung in ungewöhnlicheren Erzeugnissen wie z.B. dem hervorragenden „cocoa tea“.
Agrartourismus Grenada: Fazit
Nicht nur wegen der offenen, freundlichen Menschen hat mir Grenada von all den kleinen Inseln der West Indies am besten gefallen. Wer erstmalig in die Karibik fliegt, für den ist Grenada definitiv ein sanfter Einstieg.
Da Grenada klein genug ist, die Insel von nur einer Unterkunft aus zu erkunden, lohnt sich ein Blick auf die Expedia Flug + Hotel- Suche, die meist sehr viel günstiger ist, als wenn man beide Komponenten einzeln bucht.
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Wer schreibt denn hier?
Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.