Stellt euch vor, ihr könntet wählen zwischen einem Miles and More- Prämienflug von Frankfurt nach New York oder einem Prämienflug von Frankfurt über New York nach San Francisco und nach eigenem Transfer zurück von Los Angeles über Miami nach Frankfurt, wohlgemerkt jeweils mit mehrtägigem Stopover in New York und Miami.
Wie viele Meilen wärt ihr bereit extra zu zahlen, um die deutliche Erweiterung eures Flugplans zu bekommen? 20.000 Meilen? 50.000 Meilen??
Die gute Nachricht ist: Beide Flüge kosten exakt das Gleiche (ok, für den New York- Reisenden ist das vielleicht keine gute Nachricht…).
Möglich macht das der Award Chart von Miles and More, der zonenbasiert ist, bei dem also die Entfernung zwischen zwei Orten keine Rolle spielt sondern nur die Frage, welche der 12 Welt- Zonen berührt wird.
Ferner gibt es ein paar einfache Regeln zu Stopover, Layover und Open Jaw, die euch helfen, bei der Auswahl eines Prämienfluges das Maximum aus euren Meilen rauszuholen.
Definition: Layover, Stopover, Open Jaw
Klären wir aber zunächst ein paar wichtige Begriffe:
Als Layover bezeichnet man einen (Zwischen-) Aufenthalt auf dem Weg zu eurem Ziel, der nicht länger als 24 Stunden dauert, während ein Stopover ein Zwischen- Aufenthalt ist, der auch länger dauern kann.
Ein Beispiel: Auf dem Flug von Frankfurt nach Neuseeland steigt ihr in Singapur nach einem Zwischenaufenthalt von vier Stunden um und fliegt weiter. Ihr habt in diesem Fall ein Layover.
Wenn ihr auf dem Flug von Frankfurt nach Neuseeland in Singapur drei Tage Aufenthalt habt, um euch die Stadt anzuschauen, dann ist das ein Stopover.
Ein Segment ist einfach gesagt: einmal starten und landen, unabhängig davon, ob ihr danach oder davor einen Lay- oder Stopover hattet. Ein Flug von Hannover über Frankfurt (Layover) nach Bangkok (Stopover) und weiter nach Sydney (Ziel) umfasst drei Segmente.
Von einem Open Jaw spricht man, wenn ihr z.B. von Frankfurt nach Auckland fliegt und euren Rückflug von Christchurch aus startet. Das gebräuchliche deutsche Wort für Open Jaw ist Gabelflug, klingt aber natürlich nicht so cool. Die Strecke zwischen den beiden Orten müsst ihr dabei selbst zurücklegen, z.B. mit dem Mietwagen, Zug oder einem separat gebuchten Oneway- Flug.
Ziel eures Fluges ist immer der am weitesten vom Ausgangspunkt entfernte Ort.
Regeln für Stopover bei Miles and More
Jedes Vielfliegerprogramm hat ja so seine Stärken und seine Schwächen. Zu den Stärken von Miles and More gehören zweifellos die einfachen Regeln zum Stopover, die sehr flexible Routings ermöglichen.
Generell sind Stopover nicht auf Oneway- Prämienflügen gestattet und auch nicht in der Startregion eures Fluges. Um die Möglichkeiten, die Stopover euch bieten voll auszunutzen, müsst ihr also ein Return- Ticket buchen. Startet ihr in Europa (z.B. in Frankfurt), so dürft ihr keinen Stopover in Europa in euer Routing einbauen.
Ihr dürft nicht Atlantik und Pazifik auf einem Prämienflug überqueren. Hierfür muss immer der Round-the-World- Tarif gewählt werden.
Unabhängig davon, wie viele Zonen euer Flug umfasst, ist maximal ein Stopover je Flugrichtung erlaubt, lediglich die Zahl der zusätzlichen Layover und damit auch der Segmente variiert abhängig von der Zahl der berührten Welt- Regionen.
- Bei Flügen innerhalb einer Region: 2 Segmente je Flugrichtung
- Bei Flügen mit 2 beteiligten Regionen: 3 Segmente je Flugrichtung
- Bei Flügen mit 3 beteiligten Regionen: 4 Segmente je Flugrichtung
Kommen wir also zurück zu unserem Eingangsbeispiel, der USA- Rundreise. Die USA sind gemeinsam mit Kanada und Grönland (aber ohne Hawaii) eine Zone im Award Chart von Miles and More. Ob ich von Frankfurt an die Ostküste, z.B. nach New York oder Washington fliege oder an die Westküste nach L.A. oder San Francisco spielt preistechnisch keine Rolle. Es ist die selbe Zahl an Meilen erforderlich.
Wie oben ausgeführt, gibt es aber eben die Möglichkeit, innerhalb der Zielregion (hier Nordamerika) noch einen Stopover zu machen. Dadurch wird es möglich, mehrere Ziele mit nur einem Hin- und Rückflug abzudecken, wie z.B.
HAJ (Layover)- FRA- JFK (Stopover)- SFO (Ziel) – eigener Transfer/open jaw – LAX – MIA- FRA- HAJ (Hannover- Frankfurt- New York- San Francisco- Los Angeles- Miami- Frankfurt- Hannover) oder auch
HAM- CDG- YYZ- YVR- open jaw- SEA- JFK – FRA- HAM (Hamburg- Paris- Toronto- Vancouver- Seattle- New York- Frankfurt- Hamburg).
Ihr könnt also einen Zubringer innerhalb Deutschlands oder Europas als Layover einbauen, einen beliebigen Ort in Nordamerika als Stopover und einen weiteren als Endpunkt eurer Reise und auf dem Rückweg entweder einen Gabelflug von einem dritten über einen vierten Ort zurück nach Europa oder von dem zweiten direkt oder über einen Stopover zurück nach Europa.
Der Preis ist dabei immer der, den der Award Chart für einen Hin- und Rückflug zwischen den beiden Zonen angibt.
Neben den Flügen mit zwei beteiligten Zonen könnt ihr natürlich auch einen Flug buchen, der einen Stopover in einer zweiten und das Ziel in einer dritten Zone beinhaltet.
3- Regionen- Flugprämie Miles & More
Für den Fall eines Fluges mit drei beteiligten Regionen gibt es einen festen Meilenwert, der immer dann fällig wird, wenn ihr bei einem Flug von Region A nach Region C einen Stopover in Region B macht. Die Werte betragen ab dem 9 Mai 2019:
- Economy: 100.000 Prämienmeilen
- Business: 195.000 Prämienmeilen
- First: 310.000 Prämienmeilen
Da die Zahl der einzusetzenden Meilen feststeht, macht es natürlich Sinn, möglichst weite Strecken zu buchen, um möglichst viel aus euren Meilen rauszuholen.
Nehmen wir z.B. einen Flug von Frankfurt nach Australien oder Neuseeland. Dieser kostet euch im alten Award Chart noch 100000 Meilen in der Economy oder 185000 Meilen in der Business Class return. Das sind exakt dieselben Preise wie für eine 3- Regionen- Flugprämie.
Ihr könnt also zum gleichen Preis auf dem Hin- und Rückweg je einen längeren Stopover in einer Region dazwischen einlegen. Das muss auch nicht die gleiche Region sein wie auf dem Hinflug.
Ein Beispiel: Ihr fliegt von Frankfurt mit einem mehrtägigen Stopover in Singapur nach Auckland. Ihr berührt dabei also die Award- Zonen Europa, Südostasien und Ozeanien. Ihr reist Down Under ein bisschen umher und fliegt von Sydney mit einem Stopover in Tokio zurück nach Frankfurt. Ihr habt dem Stopover auf dem Rückweg also nicht in Südostasien sondern in Fernost.
Um die Sache auf die Spitze zu treiben, könnt ihr auch bei jedem Stopover noch einen Open Jaw einbauen, also z.B.
FRA- BKK (open jaw)- SIN- AKL (open jaw)- SYD- NRT (open jaw)- ICN- FRA.
So bekommt ihr Orte in Gegenden der Welt zu sehen, in denen man sich nicht so oft rumtreibt. Man bekommt also statt eines einfachen Urlaubs in Neuseeland noch Thailand, Singapur, Tokio und Seoul obendrauf- ohne das ihr für die Flüge mehr bezahlt.
Da der Award- Chart eben nicht entfernungsabhängig sondern zonenbasiert ist, muss man allerdings aufpassen, dass man nicht „aus Versehen“ einen 3- Regionen- Prämienflug bucht. Wie gesagt, bei weiten Entfernungen machen diese Sinn, aber man kann auch schon bei viel kürzeren Entfernungen drei Zonen überschreiten, z.B.
Delhi- Singapur- Hongkong kostet in der Business Class 185000 Meilen (weil 3 Zonen), wenn ihr einen Stopover in Singapur machen wollt.
Dagegen würde die viel weitere Strecke Delhi- Hongkong- Tokio nur 70000 Meilen in der Business Class kosten, weil Hongkong und Tokio in der selben Zone (Fernost) sind und es sich damit um denselben Fall handelt wie in dem obigen Beispiel mit den USA/Kanada.
Wenn ihr euch an die o.g. Regeln haltet, sind unendlich viele fantasievolle Routings denkbar. Schaut euch dafür mal die Miles and More Zoneneinteilung an.
Denkbar wären z.B. Europa- Kanada (Stopover)- Argentinien (Ziel)- Open Jaw- Brasilien- USA- Europa
Fazit
Wer gerne fliegt, für den bietet der Award Chart von Miles and More eine Reihe interessanter Möglichkeiten, das meiste aus seinen Prämienmeilen herauszuholen.
Statt eines einfachen Hin- und Rückfluges sind Multi- Stopp- Flüge möglich, die euch an viele verschiedene interessante Orte führen können- zum gleichen Preis.
- Award Chart für Prämienflüge mit Miles & More bis zum 8. Mai 2019 gültig
- Award Chart für Prämienflüge mit Miles & More ab dem 9. Mai 2019 gültig
Wenn ihr verreist, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr mit einer Auslandskrankenversicherung ausreichend abgesichert seid. Wir stellen euch die drei beliebtesten Langzeit- Auslandskrankenversicherungen für Backpacker vor.
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