Ich hatte ja schon vor ein paar Wochen eine Anleitung für das Bonusmeilen- Sammeln mit American Express gepostet. Die AMEX Rewards Punkte kann man meist im Verhältnis von 5:4 direkt zu den Vielfliegerprogrammen von einem guten Dutzend renommierter Partner- Airlines transferieren. Leider ist Miles & More, das Vielfliegerprogramm der Lufthansa- Gruppe kein unmittelbarer Transferpartner von American Express.
Wir wollen uns daher in diesem Artikel mit ein paar Wegen beschäftigen, wie man Bonusmeilen bei Miles & More sammeln kann. Am Ende zeige ich euch dann auch noch einen Weg, wie man schließlich über einen kleinen Umweg seine AMEX Rewards Punkte doch noch in Prämienmeilen bei Miles & More umwandeln kann.
Als erstes müsst ihr euch natürlich auf der Homepage von Miles & More registrieren.
Unterschied zwischen Prämien- und Statusmeilen
Die meisten Vielfliegerprogramme unterscheiden in irgendeiner Form zwischen dem, was bei Miles & More Prämienmeilen bzw. Statusmeilen heißt.
Die Währung für eure Prämienflüge sind, wie der Name schon andeutet, die Prämienmeilen. Diese könnt ihr anders als die Statusmeilen nicht nur beim Fliegen sammeln sondern auch bei verschiedenen Partnern. Um diese Meilen geht es in diesem Artikel.
Die Statusmeilen, die ihr auf Flügen sammelt, sind entfernungsabhängig. Je mehr Statusmeilen ihr habt, desto höher rutscht ihr in der Hierarchie und umso mehr Vergünstigungen, wie Lounge- Zutritt, Priority Check In bzw. -boarding etc., gibt es mit dem jeweils erreichten Status.
Wenn ihr einen Status erreicht habt, sammelt ihr mit euren Flügen auch mehr Prämienmeilen je ausgegebenem Euro, aber ansonsten kommt es für das Sammeln von Meilen erstmal nicht auf euren Status an.
Zum Einstieg 1000 Prämienmeilen geschenkt
Um den psychologisch wichtigen Effekt zu haben, sofort ein paar Meilen auf sein Konto zu bekommen, empfiehlt es sich, zum einen den Newsletter von Miles & More zu abonnieren und zum anderen die Miles & More App herunterzuladen. Für beides gibt es jeweils 500 Prämienmeilen geschenkt. So habt ihr schon am ersten Tag 1000 Meilen auf eurem Konto.
Die Punkte für den Newsletter gibt es natürlich nur, wenn ihr in eurem Konto bei Miles & More eingeloggt seid, damit die Meilen auch eurem Konto zugeordnet werden können.
Miles & More- Meilen mit Flügen
Die naheliegendste Möglichkeit, Prämienmeilen zu sammeln ist natürlich das Buchen von Flügen, vorzugsweise über die Lufthansa- Webseite (oder die Website einer Partner- Airline wie Eurowings). Das Schöne daran: Ihr könnt euch auch noch die Meilen für Flüge der letzten sechs Monate nachträglich gutschreiben lassen. Das funktioniert auch erstaunlich reibungslos, wenn ihr die erforderlichen Flugdaten noch habt.
Prämienmeilen sammelt ihr übrigens nicht nur mit den Airlines der Lufthansa Gruppe sondern auch mit anderen Partner- Airlines wie den Mitgliedern der Staralliance. Die Zahl der erworbenen Prämienmeilen richtet sich dabei nach Buchungsklasse, Entfernung und eurem Vielflieger- Status.
Übrigens kann man auch bei Buchung über Buchungsportale oder Suchmaschinen mitunter Meilen sammeln. Das hängt weniger von dem Portal ab als von der gebuchten Flugklasse- und da haben wir schon das Problem. Die meisten Buchungsportale weisen die Flugklasse nicht aus und geben auch kein Feld für die Eingabe der Vielfliegernummer vor.
Im schlechtesten Fall bekommt ihr für die gebuchte Flugklasse weniger oder gar keine Meilen als wenn ihr direkt über die Airline gebucht hättet. Meist sind die Endpreise der Fluglinien auch nicht viel höher als die Endpreise bei den Suchmaschinen, die einem noch alle möglichen zusätzlichen Gebühren für Gepäck oder Kreditkartenzahlung auf den so attraktiven Einstiegspreis aufaddieren.
Prämienmeilen sammeln mit der Miles & More Kreditkarte


Ich persönlich halte die Kreditkarten von American Express für attraktiver, aber wenn es die Kreditkarten von Miles & More mal mit einer attraktiven Meilen- Gutschrift gibt, kann sich die Beantragung für ein Jahr lohnen, einfach um den Meilenbonus abzugreifen.
Regulär gibt es bei Beantragung der M &M- Kreditkarte in Gold 4000 Bonusmeilen, bei Sonderaktionen können das auch schon mal 15000 Meilen sein. Darüber hinaus gibt es oft zusätzliche Meilengutschriften von der DKB Bank, die die Miles & More Kreditkarten herausgibt. Eröffnet ihr ein DKB- Konto über das entsprechende Angebot auf der DKB- Webseite, so erhaltet ihr hierfür 5000 Prämienmeilen gutgeschrieben; 5000 weitere Meilen erhaltet ihr für den ersten Gehaltseingang, wenn ihr das Konto denn als Gehaltskonto einrichtet und noch mal 5000 Meilen gibts für die Verknüpfung eures DKB Cash- Kontos mit der Miles & More Kreditkarte.
Außerdem könnt ihr das DKB Cash- Konto euren Freunden weiterempfehlen und bekommt dann bei Abschluss neuer Konten weitere je 5000 Meilen extra. Das kann sich im Idealfall also hübsch aufsummieren. Wichtig dabei ist, dass die Boni nur für neu eröffnete Konten im Rahmen der DKB- Aktion gelten.
Ansonsten gibt es für die Zahlung mit eurer M &M Kreditkarte 1 Meile pro ausgegeben 2 Euro, was kein so überragender Wert ist. Wenn ihr selbstständig seid, solltet ihr euch für die Business- Variante der Kreditkarte entscheiden, die dasselbe kostet, aber eine bessere Euro/Meilen- Ratio hat.
Auto mieten und Meilen machen
Bei vielen Mietwagenfirmen wie Avis, Budget oder Alamo gibt es pro Anmietung pauschal mindestens 500 Prämienmeilen. Ihr gebt dazu bei der Buchung einfach eure Miles & More- Servicekartennummer an. Kleiner Tipp: Wenn ihr den Mietwagen dann mit eurer AMEX Platin bezahlt, punktet ihr nicht nur doppelt sondern habt über die AMEX Platin * auch noch Vollkasko- Schutz inclusive.
Bewertungen auf Holidaycheck.de schreiben
Euer Hotel- Aufenthalt muss in den letzten zwei Jahren gewesen sein und mindestens beim ersten Mal werdet ihr nach einem Nachweis eurer Hotelbuchung gefragt, damit ihr nicht einfach Hotelbewertungen per Copy & Paste einreicht.
Hier geht’s zur Webseite von Holidaycheck.de; am Ende müsst ihr eure 15-stellige Servicekartennummer angeben. Diese findet ihr u.a. in der App oder in eurem Miles & More- Konto gleich oben rechts unter eurem Namen.
Monatliche Angebote von Miles &More
Jeden Monat gibt es Sonderangebote zum Meilensammeln aus den verschiedensten Bereichen. Gut finde ich persönlich immer die Angebote von FAZ oder „Die Welt“, zwei überregionalen Zeitungen, die regelmäßig Halbjahres- oder Jahresabonnements mit satten Extrameilen in fünfstelliger Höhe anbieten. Achtet dabei immer auf das Verhältnis „Preis pro Meile“. Einen guten Deal erkennt ihr daran, dass euch die Meile nicht mehr als, sagen wir mal, 1,5 Cent kostet. Setzt ihr eure Meilen geschickt ein, also für die Buchung von Prämienflügen in der Business oder First Class, bekommen eure Meilen so schnell einen Wert von 5 bis 7 Cent.
Wichtig ist beim Meilensammeln immer, dass ihr wenig für die Meilen bezahlt und einen möglichst hohen Gegenwert bei der Einlösung bekommt. Den besten Gegenwert gibt es, wie gesagt, bei der Einlösung immer bei Prämienflügen, vornehmlich in der Business- oder First Class. Verschleudert eure schönen Meilen deshalb um Gottes Willen nicht für eine neue Kaffeemaschine im Worldshop…
Ich selbst lese gerade die FAZ digital für sechs Monate. Nicht dass ich ein Riesen- Fan der Zeitung bin, aber ich habe 20.000 Prämienmeilen dafür bekommen, für die ich 1,4 Cent pro Stück bezahlt habe. Das FAZ- Abo nutze ich also als „nice to have“ on top.
Die Welt inclusive Welt am Sonntag gibt es aktuell immer noch mit einem Meilen- Bonus von 60000 Prämienmeilen bei einem Preis von 755 Euro. Das ist ein Preis pro Meile von 1,26 Cent, was bei der Menge der ausgeschütteten Meilen ein überragender Wert ist. Die Aktion war zwar bis zum 30.09.18 befristet, scheint aber immer noch weiterzulaufen.
Payback- Punkte sammeln
Ich fand das jahrelang total bescheuert, beim Einkauf auf die nervige Frage „Sammeln Sie Punkte“ meine Payback- Karte aus dem Portemonnaie rauszufingern und ein paar läppische Punkte zu sammeln, die ich mit meinen persönlichen Daten bezahlt habe.
Inzwischen ist mir klar, dass ich meine persönlichen Daten z.B. auf Facebook noch viel billiger rausgebe und seit ich rausgefunden habe, dass man Payback- Punkte im Verhältnis 1 zu 1 in Miles & More- Prämienmeilen umwandeln kann, bin ich vom Punkten geradezu besessen.
Auch bei Payback gilt es natürlich, die Sonderangebote und Deals im Auge zu behalten, um möglichst schnell an möglichst viele Punkte zu kommen.
Als erstes braucht ihr wie bei Miles & More natürlich ein Payback- Konto, das ihr auf der Webseite von Payback kostenlos einrichtet. Dann solltet ihr euch die App herunterladen, wo ihr die Möglichkeit habt, Coupons für Angebote zu aktivieren.
Interessant sind Deals, bei denen ihr in einem bestimmten Zeitraum z.B. zehnfach punkten könnt oder eine feste Punktezahl für eine Registrierung oder einen Kauf bekommt. Im Einzelhandel könnt ihr z.B. bei REWE oder real für eure täglichen Einkäufe punkten, bei Aral gibts Punkte für den Sprit oder die Autowäsche und für jeden Lebensbereich gibt es Payback- Partner, bei denen es Punkte gibt (so zum Beispiel auch bei ebay).
Wichtig ist in der Tat, sich selbst zu disziplinieren und keine Umwege zu fahren, nur um ein paar Punkte zu machen, aber wenn ich die Wahl zwischen Aral und Shell nebeneinander habe und ich bei Aral zehnfach punkten kann, dann tanke ich bei Aral. Übrigens gilt auch hier der Tipp, doppelt zu punkten, indem ihr eure Einkäufe mit der American Express Kreditkarte bezahlt. So bekommt ihr die Payback- Punkte gutgeschrieben und von AMEX gibts für die Nutzung der Karte noch die Rewards- Punkte obendrauf. So maximiert ihr die Kontostände eurer Meilen- Konten.
Zeitschriften- Abos mit Payback- Punkten
Der vermutlich beste Tipp für das Sammeln von Payback- Punkten ist der Leserservice der Deutschen Post, bei dem ihr für den Abschluss von Zeitschriftenabos verhältnismäßig viele Payback- Punkte gutgeschrieben bekommt.
Für ein Jahresabo der HörZu gibt es aktuell 10000 Payback- Punkte (= 10000 Prämienmeilen) bei einem Preis von knapp 110 Euro, also einem Meilenpreis von 1,1 Cent. Es gibt noch Zeitschriften mit einem besseren Preis-/Leistungsverhältnis, doch da geht es meistens um deutlich weniger Meilen.
Für mich werden Angebote interessant, wenn es um eine fünfstellige Zahl an Payback- Punkten geht. Wir wollen ja klotzen und nicht kleckern und möglichst schnell viele Meilen aufs Konto bekommen. Da ist ein Jahresabo für 10000 Meilen natürlich attraktiver als ein Abo mit 2500 Meilen, auch wenn bei letzterem vielleicht der Meilenpreis 0,1 Cent niedriger ist.
Das aktuell beste Angebot mit dem niedrigsten Meilenpreis ist die Bild am Sonntag für zwei Monate. Für acht Ausgaben zahlt man 16,80 Euro und bekommt dafür bis zu 2000 Payback- Punkte. Das ergibt einen unschlagbaren Meilenpreis von 0,84 Cent pro Meile, aber es sind eben auch „nur“ 2000…
Einen Haken hat die Sache mit den Zeitschriften- Abos natürlich auch: Ihr habt die Möglichkeit, das Abo selbst abzuschließen oder jemanden zu werben. Die attraktive Punktegutschrift gibt es i.d.R. nur bei der Werbung einer anderen Person. Diese Person bekommt also das Abo und muss es auch bezahlen, ihr bekommt die Punkte. Es ist aber durchaus möglich, Personen in eurem Haushalt zu werben und diesen dann die Kosten für das Abo zu erstatten. Viele Abonnenten lassen die Lastschrift aber auch einfach von ihrem eigenen Konto einziehen, ohne dass es da zu Beschwerden gekommen ist.
Eine weitere Hürde ist die Beschränkung auf die haushaltsübliche Menge von drei Abos zur gleichen Zeit. Dabei müssen die drei Abos schon an drei verschiedene Personen geliefert werden; es beginnt an der Stelle also schon ein bisschen aufwendig zu werden. Dafür kann man auch mit drei Abos bereits 30000 Punkte für drei Jahres- Abos einstreichen. Zeitschriften- Abos gehören also auf jeden Fall in die Sammelstrategie. Und wie gesagt: Die Überwachung der Regeln scheint auch eher lax zu sein. Viele Abonnenten lassen sich die Werbe- Abos allesamt in ihren eigenen Haushalt schicken.
Standardmäßig ist die Prämie auf Bargeld eingestellt. Klickt ihr auf einen Titel (aktuell ist Gong die Zeitschrift mit der attraktivsten Payback- Punkte- Gutschrift) könnt ihr unten die gewünschte Prämie auswählen. Dort klickt ihr ganz rechts auf Payback- Punkte und dann könnt ihr den Bestellvorgang fortsetzen.
AMEX Rewards zu Miles & More
Wie mache ich denn nun aus meinen Reward- Punkten bei American Express Prämienmeilen bei Miles & More? Wie gesagt, Miles & More ist kein direkter Transferpartner von AMEX, aber man kann seine Rewards- Punkte über den kleinen Umweg im Verhältnis 2:1 in Payback- Punkte umtauschen und vor dort im Verhältnis 1:1 in Prämienmeilen bei Miles & More.
Das Tauschverhältnis ist hierbei zwar etwas schlechter als die 5:4 Ratio bei den meisten anderen Vielfliegerprogrammen, aber es ist tatsächlich besser als bei Miles & More selbst!
Sammelt ihr mit Miles & More Kreditkarte Meilen, so bekommt ihr für zwei ausgegebene Euro eine Meile gutgeschrieben. Habt ihr bei American Express dagegen den Turbo für 15 Euro pro Jahr gebucht, bekommt ihr für jeden ausgegebenen Euro 1,5 Rewards- Punkte gutgeschrieben. Bei zwei ausgegebenen Euros gibt es also drei Rewards- Punkte, die ihr im Verhältnis 2:1 zu Payback schickt. Für eure drei Rewards- Punkten bkeommt ihr also 1,5 Payback- Punkte, was bedeutet, dass ihr pro ausgegebenem Euro bei American Express 0,75 Prämienmeilen bekommt, während es bei Miles & More eben nur 0,5 Meilen sind.
Fazit
Fazit: Es ist auch bei Miles & More, wie auch bei dem Rewards Programm von American Express gar nicht schwer, in relativ kurzer Zeit eine hohe fünfstellige Zahl an Prämienmeilen auf das Konto zu bekommen, mit denen ihr dann Prämienflüge in der Business- oder First Class buchen könnt.
Welche Jubelflüge mit jedem einzelnen Vielfliegerprogramm möglich sind, könnt ihr auf meiner Meilenseite Loungerocker.de detailierter erfahren.
Wenn ihr verreist, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr mit einer Auslandskrankenversicherung ausreichend abgesichert seid. Wir stellen euch die drei beliebtesten Langzeit- Auslandskrankenversicherungen für Backpacker vor. Außerdem empfehle ich euch die Lektüre meiner aktualisierten Übersicht zu den besten kostenlosen Reisekreditkarten 2020.
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Wer schreibt denn hier?
Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.