Papamoa Beach Resort

Wohnmobil mieten in Neuseeland 2023

Wer Neuseeland mit einem fahrbahren Untersatz erkunden will, hat die volle Bandbreite an Autos, Campern und Wohnmobilen zur Auswahl. Ich gebe euch ein paar Tipps, worauf ihr achten solltet ,wenn ihr in Neuseeland 2023 ein Wohnmobil mieten wollt.

Neuseeland Wohnmobil mieten – 3 Arten von Fahrzeugen

Wohnmobile sind deshalb so beliebt, weil man damit Mobilität und Unterkunft verbinden kann. Ihr seid unterwegs sehr viel flexibler, weil ihr spontan auch mal länger an einem Ort bleiben könnt. Dieser Vorteil hat aber auch seinen Preis. Abhängig von dem Komfort, den euer Home away from Home haben soll (und natürlich der Jahreszeit) könnt ihr bei einer einmonatigen Miete in der Hauptsaison bei einem großen luxuriösen Motorhome schon mit einem fünfstelligen Preis rechnen. Schauen wir uns die Auswahl etwas genauer an.

Minicamper

Im Großen und Ganzen stehen drei Fahrzeugklassen bereit. Die günstigsten Autos sind umgebaute Family Vans oder kleine „VW Bullis“. Den günstigen Preis bezahlt ihr mit eingeschränktem Komfort. Die kleine Kühlbox und der Gaskocher sind im Heck und nur von außen – also durch die Heckklappe – zugänglich. Bei vielen Anbietern firmieren diese Autos als Minicamper.

Die Bewegungsfreiheit in diesen Minicampern ist im Grunde gleich null. Es gibt zwar in der Regel einen Tisch und eine Sitzbank, aber hier kann man eben auch nur sitzen. Wenn man sich bewegen will, muss man aussteigen. Das Platzangebot für Gepäck ist gegenüber dem Kompaktcamper deutlich eingeschränkt. Auch der Liegekomfort lässt m.E. hier etwas zu wünschen übrig.

Kompaktcamper

Die zweite Kategorie sind Kompaktcamper, die eine kleine Küchenzeile direkt hinter der Fahrerkabine haben. Es sind Hitop Fahrzeuge, in denen man stehen kann. Sitzbänke und Tisch im hinteren Teil werden nachts zum Bett umgebaut. Die Autos haben genug Stauraum, um den Krimskrams von zwei Personen nicht andauernd vor den Füßen liegen zu haben. Man kann bei Regen im Auto sitzen und sich einen Kaffee kochen, ohne nasse Füße zu kriegen und man kann sogar ein paar Schritte in einem Kompaktcamper gehen.

Wohnmobil

Die dritte und teuerste Fahrzeugklasse ist das ausgebaute Wohnmobil mit Küche, Badezimmer und Schlafbereich (z.B. im Alkoven). Hier ist Reisekomfort und Platzangebot am größten und man ist wirklich autark, wenn man mal für eine oder zwei Nächte nicht auf dem Campingplatz sondern in der Wildnis übernachten will.

Wirklich komfortabel sind allerdings die Duschen und Campingtoiletten dann doch nicht, weshalb viele Reisende sich scheuen, diese zu benutzen – auch um die erhöhte Endreinigungsgebühr zu sparen. Tatsächlich habe ich, so weit ich mich erinnern kann, noch nie in einem Wohnmobil geduscht sondern habe immer auf Campingplätze zurück gegriffen.

Wohnmobil mieten in Neuseeland - Happy Camper
Mit dem „Happy Camper“ am Papamoa Beach

Bei Neuseeland- Reisenden mit einem Budget wird sich die Entscheidung zwischen den Camper- Varianten abspielen. Diese sind oft gar nicht so weit auseinander. Ich würde mich hier immer wieder für den Kompaktcamper entscheiden.

Wohnmobil Neuseeland – Freedom Camping Zertifikat

Bis 2011 war es einfacher, mit seinem Wohnmobil in Neuseeland auch mal abseits der Strecke ein paar Nächte zu übernachten. Leider haben die Wildcamper zu oft die Regeln des gesunden Menschenverstands missachtet, dass man den Platz so hinterlässt, wie man ihn vorgefunden hat und seinen Müll mitnimmt.

Seitdem ist die Möglichkeit des Wildcampens deutlich eingeschränkt worden. Wer seinen Camper noch abseits der Straße abstellen und im Auto übernachten will, benötigt nun ein Zertifikat für das Fahrzeug. Dieses muss dem Auto attestieren, dass es „Self- contained“ ist, also also über Frisch- und Abwassertanks sowie eine Toilette verfügt. Die Tanks müssen groß genug sein, um damit drei Tage unabhängig von externer Ver- oder Entsorgung stehen zu können.

Nur wenn euer Mietmobil dieses „Certified Fully Self Contained to NZ Standard 5465:2001“ Zertifikat hat (oft auch „Freedom Camping Certificate“ genannt), dürft ihr damit wild campen und die Freedom Camping Plätze anfahren, wo ihr gegen eine geringe Gebühr – meist unter zehn NZD – übernachten könnt. Lest mehr zum Camping in Neuseeland in meinem ausführlichen Guide.

Da das Freedom Camping unendlich viel günstiger ist als die privaten RV Parks, solltet ihr darauf achten, dass euer Fahrzeug self contained ist. Viele Anbieter sind da erfinderisch geworden und haben einfach eine portable Kassetten- Campingtoilette unter einer Sitzbank mit eingebaut. Niemand kontrolliert, ob ihr diese Toilette benutzt, doch habt ihr sie nicht und übernachtet an der falschen Stelle, kostet euch das 200 NZD Strafe.

Wohnmobil mieten Neuseeland – Anbieter

Für die Anmietung eures Urlaubsdomizils könnt ihr natürlich entweder auf die Webseiten der großen neuseeländischen Anbieter gehen und Preise vergleichen. Die bekanntesten sind Travellers Autobarn, Spaceships, Jucy (Budget- Anbieter), Cheapa, Apollo, Maui, Mighty, Happy Camper oder Britz. Ich war mit Happy Camper unterwegs. Einige Anbieter bieten unter anderem Markennamen ihre älteren Fahrzeuge zur Vermietung an, was mit einem deutlichen Preisnachlass einhergeht. So sind Cheapa Camper alte Autos von Apollo und die günstigen Mighty Camper oft alte Britz Fahrzeuge.

Alternativ könnt ihr euer Fahrzeug bei einer der unzähligen Vermittler- Plattformen buchen. Zu den bekannteren zählen hier camperboerse, TUI-Camper oder bestCamper, die sich bei den Preisen meist nicht viel nehmen. Allerdings zahlt ihr im Vergleich zu der Miete direkt beim neuseeländischen Vermieter in der Regel einen Aufpreis, so dass sich der Vergleich in jedem Fall lohnt.

Alle haben zudem auf ihren Webseiten übersichtliche Filterfunktionen, so dass man die Suchtreffer schnell nach den eigenen Bedürfnissen eingrenzen kann. Einige Anbieter bieten auch die Zahlung des Mietpreises in Euro an, was natürlich praktisch ist, wenn ihr mit Eurer American Express Kreditkarte Meilen sammeln wollt.

Neben der nackten Fahrzeugmiete sind bei allen Anbietern in der Regel bestimmte Basisleistungen im Preis enthalten, während ihr für Extras dann auch extra zahlen müsst. Im Preis enthalten sind zumeist Bett- Sets, Handtücher, Geschirr und Küchenutensilien, teilweise auch die erste Propangasfüllung und unbegrenzte Kilometer. Anbieter mit limitierten Kilometern würde ich außer Acht lassen, denn Neuseeland ist ein großes Land und man reißt jede Menge Kilometer, so dass man hier sehr böse Überraschungen erleben könnte, wenn man nur ein limitiertes Kilometer- Paket frei hat.

Extra- Kosten entstehen bei den meisten Vermietern z.B. für Kindersitze, Schneeketten oder Campingmöbel.

Wohnmobil mieten Neuseeland – Preise

Es gibt nicht den einen universell gültigen Preis für ein Wohnmobil in Neuseeland. Der Preis ist neben der gewünschten Kategorie und den verschiedenen Anbietern vor allem natürlich von der Verfügbarkeit, also Angebot und Nachfrage, abhängig.

Die touristische Hauptsaison in Neuseeland beginnt im November und geht bis etwa Ende Februar. Da in dieser Zeit die Nachfrage nach Wohnmobilen extrem hoch ist, gehen entsprechend auch die Preise hoch, während im neuseeländischen Winter im Juni/Juli Wohnmobile für etwa die Hälfte des Preises zu bekommen sind. Tatsächlich müsst ihr auch nicht bis Juni warten; schon im März gehen die Preise gegenüber der High Season spürbar zurück.

Für einen Minicamper müsst ihr in der Hauptsaison mit Preisen ab 2200 Euro für einen Monat rechnen. Inbegriffen sind dabei in der Regel sämtliche Kilometer sowie das Utility Pack mit Geschirr. Dabei habt ihr dann einen hohen Selbstbehalt und keine Absicherung auf Scheiben und Reifen. 2200 Euro ist allerdings der absolute Einstiegspreis, den ihr bestenfalls noch sechs bis acht Monate vor der geplanten Reise und sicherlich auch nicht in den Weihnachtsferien erzielen könnt. Realistisch sind eher Preise ab 3000 Euro für einen Minicamper ohne Dusche/WC. In diesen Fahrzeugen könnt ihr bequem mit zwei Personen reisen. Ggf. kann man auch noch mit einem kleinen Kind reisen. Drei Erwachsene werden vermutlich schon einer zu viel sein, wenn ihr es noch einigermaßen bequem haben wollt.

Ein bequemes Motorhome, in dem ihr mit der ganzen Familie verreisen könnt, kostet eher ab  6000 Euro für einen Monat, wenn ihr rechtzeitig bucht. Die Preisbeispiele beziehen sich außerdem auf die Rückgabe an derselben Station – Einwegmieten würden also noch mal auf den Preis draufkommen.

Wohnmobil Neuseeland – deutlich günstiger in der Nebensaison

Wenn ihr ein Wohnmobil in Neuseeland mieten wollt, seid euch den Gesetzen von Angebot und Nachfrage bewusst. Im deutschen Winter ist Sommer in Neuseeland und die absolute Hauptsaison. Ein verknapptes Angebot an preiswerten Wohnmobilen trifft auf eine hohe Nachfrage und so gehen die Preise hoch. Wenn ihr nur zwei Monate früher oder später euren Urlaub plant, sieht es an der Preisfront schon sehr viel vorteilhafter aus.

Wer z.B. von Mitte September bis Mitte Oktober ein Wohnmobil mieten möchte, bekommt günstige Minicamper schon ab 1100 bis 1500 Euro. Das bedeutet, dass sich die Einstiegspreise durch ein Ausweichen in die Nebensaison schon mal halbieren. Das gleiche gilt in etwa für den neuseeländischen Herbst im April/Mai.

Noch etwas günstiger seid ihr natürlich im neuseeländischen Winter unterwegs. Allerdings ist auch in Neuseeland im Winter eben  – Winter. Es ist kalt, die Tage sind kurz und an Badeurlaub ist nicht zu denken. Dafür gibt es die günstigsten Minicamper schon für unter 900 Euro für einen Monat. Ein Kompaktcamper fängt bei unter 1200 Euro an.

Beachtet, dass Neuseeland ein großes und vor allem sehr langes Land ist. Auf der Nordinsel werdet ihr selbst im Spätherbst (April/Mai) immer noch recht milde Temperaturen um die 17 bis 20 Grad haben.

Wohnmobil Neuseeland – Wenn Einwegmiete, dann Christchurch

Einwegmieten kosten natürlich bei jedem Anbieter eine extra Gebühr, aber wusstet ihr, dass die Gebühr viel niedriger ist, wenn ihr euer Wohnmobil in Christchurch anmieten und es in Auckland wieder abgebt?

Der Sinn dahinter erschließt sich einem relativ leicht, denn die meisten Touristen kommen in Auckland an und mieten daher dort ihr Fahrzeug. Viele wollen dann den langen Weg von der Südinsel zurück nach Auckland nicht noch mit dem Auto machen und geben es deshalb in Christchurch ab. So stehen in Christchurch viel mehr Autos zur Vermietung bereit als in Auckland, wo sie gebraucht werden. Wenn ihr es also irgendwie einrichten könnt, eure Tour auf der Südinsel zu starten, könnt ihr ein bisschen Geld sparen.

Ein weiterer Tipp: Bucht euer Wohnmobil entweder in Auckland oder in Christchurch, aber nirgendwo anders. Die meisten Urlauber mieten ihr Fahrzeug in Auckland oder Christchurch, deshalb gibt es hier eine Vielzahl an Anbietern, während das Angebot z.B. in Wellington viel geringer und der Preis daher entsprechend höher ist.

Mitunter gibt es bei Anbietern so etwas wie Wochentarife. Es kann also billiger sein, ein Auto für 14 Tage zu mieten, auch wenn ihr es nur 12 Tage braucht. Probiert bei der Buchung mal verschiedene Zeiträume aus – man kann hier schnell einen Hunderter sparen.

Verkehrsregeln in Neuseeland

Ja, ihr ahnt es schon: In Neuseeland wird auf der linken Seite gefahren. Als wäre das nicht schon ungewohnt genug, sind im Auto natürlich auch die Armaturen spiegelverkehrt angebracht. Besonders tricky ist das, wenn ihr kein Auto mit Automatik- Getriebe habt, weil ihr dann mit der ungewohnten linken Hand schalten müsst. Ihr werdet merken, dass ihr am Anfang immer automatisch mit der rechten Hand ins Leere greift.

Ganz lustig ist am Anfang auch, dass ihr jedes Mal den Scheibenwischer starten werdet, wenn ihr abbiegen wollt. Blinker und Scheibenwischer sind nämlich ebenfalls spiegelverkehrt angeordnet. Immerhin sind die Pedale da, wo sie sein müssen.

Das Fahren auf neuseeländischen Straßen klappt dagegen recht schnell, sooo viel Verkehr ist da ja normalerweise auch nicht. Durchgezogene gelbe Linien in der Fahrbahnmitte bedeuten Überholverbot, gestrichelte gelbe Linien an der Seite bedeuten Halteverbot.

In Kreisverkehre fährt man natürlich im Uhrzeigersinn ein, wobei die Autos im Kreisverkehr Vorfahrt haben. Innerorts gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h und außerorts dürft ihr maximal 100 km/h fahren. An die Regeln solltet ihr euch penibel halten. Ich habe seinerzeit mehrere Wochen nach meinem Urlaub plötzlich eine Abbuchung von mehreren Hundert NZD auf meiner Kreditkarte gehabt. Kurz darauf war auch schon eine Mail vom Vermieter in meinem Postfach mit einem Gebührenbescheid für eine Geschwindigkeitsüberschreitung in der Nähe von Wellington. Die Vermieter schlagen zudem (wie in Deutschland auch) saftige Bearbeitungsgebühren auf das Bußgeld auf, das dadurch in meinem Fall verdoppelt wurde.

Wohnmobil mieten Neuseeland
Motorhome in Neuseeland

Internationaler Führerschein erforderlich

Fast alle Mietwagenfirmen fordern die Vorlage einer beglaubigten englischen Übersetzung eures nationalen Führerscheins oder alternativ einen Internationalen Führerschein, den ihr in eurem Bürgerbüro oder der Kfz- Zulassungsstelle eurer Heimatgemeinde für ca. 15 Euro erhaltet.

Viele Verleiher haben je nach Größe des angemieteten Wohnmobils oft auch ein Mindestalter von 20 bis 25 Jahren in ihren Geschäftsbedingungen festgelegt.

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Mietwagen mieten in Neuseeland – Fazit

Neben dem Fahrzeugtyp bestimmt vor allem die Reisezeit den Preis eures Wohnmobils Neuseeland. Meiden solltet ihr unbedingt die Hochsaison zwischen Dezember und Februar. Dies ist in Neuseeland Sommerzeit und nicht nur die zahllosen Touristen sondern auch die Neuseeländer selbst reisen dann durch das Land. Deutlich günstiger geht es mit einem Kompaktcamper in der Nebensaison wie April/Mai oder September/Oktober.

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Wer schreibt denn hier?

Kai Berke, Backpacker-Weltreise

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



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