Dengue- Fieber ist die weltweit am weitesten verbreitete, von Mücken übertragene Krankheit überhaupt. Weltweit, aber vor allem in tropischen Regionen erkranken jährlich mehrere Millionen Menschen an Dengue; 20000 bis 25000 Fälle jedes Jahr enden tödlich. Jetzt hat Sanofi für seinen Impfstoff Dengvaxia eine bedingte Zulassung für die erste Impfung gegen Dengue erhalten.
Trotz intensiver Forschung gab es bis vor einigen Jahren keinen Impfstoff und leider auch keine wirksame Therapie gegen das „Knochenbrecherfieber“. Diesen unsympathischen Spitznamen hat Dengue wegen der starken Gliederschmerzen, die es neben hohem Fieber meist verursacht. Insgesamt verläuft eine Erstinfektion mit dem Virus allerdings meist recht mild mit grippeähnlicher Allgemeinsymptomatik.
Das Dengue- Virus hat vier Untertypen: DEN1, DEN2, DEN3 und DEN4. Erkrankt man an Dengue, ist man lebenslang gegen den entsprechenden Untertyp immun. Erkrankt man dagegen an einem anderen Untertyp, so steigt Studien zufolge die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs der Krankheit, wie dem hämorrhagischen Fieber oder dem Dengue- Schocksyndrom, die mit inneren Blutungen einhergehen können und lebensgefährlich sind.
Es gibt allerdings auch andere Studien, die den Zusammenhang zwischen schweren Verläufen und Folgeinfektionen bezweifeln. In jedem Fall ist die Chance auf einen schweren Verlauf- auch wenn sie steigt- immer noch sehr gering.
Dengvaxia – Impfung gegen Dengue jetzt verfügbar
Entsprechend groß war die Hoffnung, als Sanofi mit Dengvaxia 2015 den ersten Impfstoff vorstelle, der auch im Verlaufe der Jahre 2015 und 2016 in zahlreichen Endemiegebieten die Zulassung erhielt.
Die Auswertung der ersten großen Impfprogramme wie auf den Philippinen war allerdings ernüchternd. Während der Impfstoff zwar wenig Nebenwirkungen entfaltet und diese auch mild verlaufen, ist die Sicherheit des Impfstoffs mit einer Abdeckung von 65% eher schwach.
Es zeigte sich aber vor allem, dass die Impfung bei Personen, die noch nie zuvor an Dengue erkrankt waren, bei einer Infektion durchschnittlich häufiger schwere Verläufe hatten, als das sonst bei Erstinfektionen der Fall ist.
Das führt dazu, dass der Hersteller selbst seine Empfehlungen für den Impfstoff angepasst hat. NICHT empfohlen wird Dengvaxia nunmehr für
- Kinder unter 9 Jahren
- Reisende
- Expats sowie lokaler Bevölkerung, die noch nie mit Dengue infiziert waren
- generell Erwachsene über 45 Jahren
Im Umkehrschluss ergibt sich daraus, dass die Impfung nur für Menschen zwischen 9 und 45 Jahren, die in Endemiegebieten leben, empfohlen wird. Wegen des hohen Risikos eines schweren Verlaufs wird auch in diesen Ländern nur geimpft, wer nachweislich bereits an Dengue erkrankt war.
Reisende neigen ja generell dazu, sich gegen Gefahren bestmöglich abzusichern und Impfungen sind im Allgemeinen ein richtiger und wichtiger Baustein in der Sicherheitsstruktur von Langzeitreisenden. Von der Impfung gegen Dengue wird Reisenden hingegen abgeraten, da diese- jedenfalls wenn sie aus Europa sind- höchstwahrscheinlich noch nicht mit Dengue infiziert waren.
Wer sich z.B. in Thailand dennoch gegen Dengue impfen lassen will, wird in der Regel zunächst einen Blutschnelltest auf Dengue Antikörper machen müssen.
In Deutschland ist die Zulassung zwar Ende 2018 empfohlen worden, doch scheint diese auch Anfang 2019 noch nicht vollzogen zu sein, so dass eine Impfung ohnehin aktuell nur in Endemie- Staaten verfügbar wäre.
Dengvaxia – Impfung gegen Dengue verfügbar – Fazit
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Wer schreibt denn hier?
Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.
Ich hatte 2011 Dengue Typ 1. Bin 55 Jahre alt, und werde mich Ende 2019 in Thailand impfen lassen, da ich jedes Jahr in den Tropen der Welt Urlaub mache.
Hallo,
mit 55 wird man dich selbst in Thailand nicht mehr mit Dengvaxia impfen, es sei denn, man will Geld mit dir machen, denn die Wirksamkeit des Impfstoffs geht ab dem 45. Lebensjahr rapide gegen Null. Ich bin jetzt 48 und lebe hier in Thailand und hatte mal im Krankenhaus nach der Impfung gefragt, als ich im Dezember letzten Jahres eine leichte Form von Dengue hatte. Der Doc hat noch mal auf mein Geburtsdatum geguckt und gleich abgewunken…
Hallo Kai,
wo ist Ihre Aussage „….Wirksamkeit…ab dem 45 Lebensjahr rapide gegen Null…..“ dokumentiert? Meines Wissens ist die Empfehlung „…bis um 45 ten Lebensjahr..“ nur deswegen gemacht, weil keine ausreichenden Studien mit älteren Personen vorliegen. Ich kann mich aber auch irren !
Bitte bitte mich informieren über email.
DANKE !!!, Rudolf
Hallo Rudolf,
du hast Recht. Die einschlägigen Studien deuten darauf hin, dass die Altersgruppe Ü45 Jahre bei den Tests keine Rolle gespielt haben. Allerdings darf man wohl vermuten, dass dies auch einen sachlichen Hintergrund gehabt hat, denn kein Pharmaunternehmen würde von sich aus auf die Zulassung für diese ja doch recht große Gruppe Ü45 verzichten, wenn es irgendeine Chance gäbe, dass der Impfstoff hier auch eine ausreichende Wirksamkeit entfalten würde. Auch kann ich mir nicht recht vorstellen, dass nach 20-jähriger Entwicklung an dem Impfstoff aus dieser Gruppe einfach niemand getestet wurde. Zumal die erforderliche Voraussetzung „muss schon mal eine Dengue- Infektion durchlebt haben“ ja wahrscheinlicher wird, je älter die Probanden sind (insbesondere in Endemiegebieten).
Kurz gesagt: Ich vermute, dass die Ergebnisse Ü45 mangels Wirksamkeit keinen Eingang in die Studie gefunden haben und man daher die Zulassung nur für U45 beantragt (und erhalten) hat.