Bevor Sie die Urwälder dieser Welt unsicher machen, lernen Sie Ihr Zelt kennen und stellen es im heimischen Garten probeweise auf. So lernen Sie auch, das Zelt beim Einpacken wieder auf das handliche Packmaß zu reduzieren.
Beim Aufstellen des Zeltes sind ein paar einfache Dinge zu beachten, die aber ungemein wichtig sind.
Der Platz sollte wohl gewählt werden. Die Stelle sollte nicht zu uneben und frei von Steinen und anderen spitzen Gegenständen sein. Mulden sind unbedingt zu vermeiden, da diese voll regnen können Außerdem sinkt kalte Luft nachts zum Boden, so dass sie sich in Mulden unangenehm sammeln kann.
Auch die Nähe zu Flüssen oder Bächen sollte nur mit Bedacht gesucht werden, denn man weiß ja nie, wie so ein harmloser Bach über Nacht bei Regenfall anschwellen kann.
Ferner sollte man sein Zelt nicht unter Bäumen aufstellen, auch wenn Schatten morgens bei hohen Temperaturen ganz angenehm sein kann. Allerdings zerstören tropfende Baumharze die Außenhaut des Zeltes.
Anderer Windschutz ist dagegen okay. Wenn also Hecken oder Mauern in der Nähe sind, kann man diese als Wetterschutz nutzen.
Das Zelt sollte so aufgestellt werden, dass sich der Zelteingang abseits der Wetterseite befindet.
Aufstellen des Zeltes
Achten Sie darauf, dass die Reißverschlüsse beim Aufstellen geschlossen sind, um das Material nicht übermäßig unter Spannung zu halten.
Die beste Bodenhaftung erreichen Sie, wenn Sie die Heringe im 45° Winkel in Richtung des Zeltes einstecken. Die Abspannleinen sollten dabei in einer Linie mit den Nähten des Zeltes gespannt werden.
Fixieren sie die Bodenwanne mit Heringen. Schieben Sie die Gestänge in die Kanäle und vermeiden Sie dabei Gewalt anzuwenden. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Zeltleinwand beschädigt werden könnte. Überprüfen Sie, ob alle Segmente der Stangen auch eingeschnappt sind. Biegen Sie nun die Stangen und führen sie in die dafür vorgesehenen Halterungen ein.
Spannen Sie nun mit den übrigen Heringen das Zelt ab. Achten Sie darauf, dass alle Leinen, vor allem die Sturmleinen straff gespannt sind. Bedenken Sie, dass der Halt umso stabiler wird, je weiter die Heringe vom Zelt entfernt sind.
Wenn Sie Feuchtigkeit im Zelt entdecken, heißt das nicht, dass es undicht ist. Vielmehr kondensiert Atemluft an der Innenwand des Außenzelts und bildet dort Wassertropfen, die sich dann im Inneren des Zeltes sammeln können. Wichtig ist daher, dass das Zelt durch Ventilationsöffnungen, Fenster und Türen jederzeit ausreichend belüftet wird.
Synthetisches Material kann sich bei Feuchtigkeit ausdehnen. Um das Zelt trotzdem unter Spannung zu halten, sollten Sie es bei Bedarf nachspannen. Achten Sie aber darauf, dass es beim Trocknen nicht überspannt.
Abbauen und Einpacken des Zeltes
Ziehen Sie die Heringe niemals an der Abpannleine aus dem Boden sondern benutzen Sie Werkzeug oder einen anderen Hering dazu. Säubern Sie die Heringe gründlich, bevor Sie sie einpacken.
Die Zeltstangen sollten durch die Gestängekanäle geschoben statt gezogen werden. Das verhindert, dass die Stangen innerhalb der Kanäle auseinander gehen.
Bevor Sie das Zelt einpacken, entfernen Sie Gras und Schmutz von der Außenhaut.
Öffnen Sie vor dem Zusammenlegen die Reißverschlüsse etwas, damit die Luft entweichen kann. Entfernen Sie Dreck oder Gras, dann falten oder rollen Sie das Zelt in Richtung der offenen Tür und drücken auf dem Weg die Luft aus dem Zelt. Das Gestänge und die Heringe werden in einem separaten Beutel verpackt, um Schäden an der Zeltplane zu vermeiden.
Zur Vermeidung von Schimmelbildung packen Sie das Zelt möglichst trocken ein. Wenn Sie das Zelt nicht vollständig trocknen können, bevor Sie es einpacken, lüften Sie es bei der nächstbesten Gelegenheit.
Die Sache mit der Wassersäule
Mancher wird sich vielleicht schon gefragt haben, was es mit dieser ominösen Wassersäule auf sich hat, von der bei Produktbeschreibungen immer die Rede ist. Zur Beruhigung: Sie gibt nicht an, wie hoch das Wasser im Zelt steht, wenn es die Nacht durchgeschifft hat.;)
Die Wassersäule in Milimetern zeigt an, wie viel Wasser auf der Außenhaut des Zeltes „stehen“ kann, bis es durchtropft. Gemessen wird die Wassersäule, indem ein 10 Quadratcentimeter großes Stück der Zelthaut unter einen Zylinder gespannt wird, der dann mit Wasser gefüllt wird. Der Säulenstand, bei dem dann das Wasser durch die Zeltwand durchläuft, bezeichnet dann die Wassersäule eines Zeltes.
Laut DIN- Norm gilt ein Zelt ab einer Wassersäule von 1500 mm als wasserdicht. Da sich Wettereinflüsse aber nicht immer nach Industrienormen richten, liegt man mit 2000 mm sicherlich auch nicht falsch. Letztlich hängt die sinnvolle Wassersäule natürlich vor allem vom Reisezielt ab. Für einen Sommerurlaub am Mittelmeer reicht auch ein Zelt mit 800 mm Wassersäule; bei einem Schottland- Trip im September dürfte man mit einer Wassersäule ab 2000 mm auf der sicheren Seite sein.
Die Wassersäule des Unterboden muss im Übrigen viel höher sein als die der Zelt- Außenhaut, denn der Boden ist durch das Eigengewicht einer viel höheren Belastung ausgesetzt. Für den Boden empfiehlt sich daher eine Wassersäule von 10000 mm.
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