Einreise Malediven

Einreise Malediven und Fähren zwischen den Inseln

Die Malediven waren für mich immer der Inbegriff einer versnobten Honeymoon- Destination – bis ich beim Big Sale von Air Asia gesehen habe, dass man da von Bangkok für schlappe 150 Euro hin und zurück kommt. Also habe ich ohne langes Nachdenken einen Flug gebucht und nun sitze ich hier und schreibe diese Zeilen über die Einreise auf die Malediven, damit ihr ein bisschen besser vorbereitet hierher reist.

 

Einreisebestimmungen Malediven

Also, die Malediven sind eine Inselgruppe im Indischen Ozean südlich von Sri Lanka. Male, wo ihr mit dem Flugzeug ankommt, gilt als die kleinste Hauptstadt der Welt.

Bei der Einreise, die übrigens für alle Nationalitäten der Erde visafrei erfolgt, bekommt ihr eine Aufenthaltsgenehmigung von 30 Tagen in euren Pass gestempelt. Die Immigration will in der Regel sehr detailiert wissen, wo ihr euch wie lange im Land aufhalten wollt. Es empfiehlt sich daher, nicht vollkommen planlos anzureisen.

Die schönen Strände der Malediven täuschen ein wenig darüber hinweg, dass es sich um ein streng muslimisches Land handelt, in dem man für den Besitz von ein bisschen Marihuana am nächsten Baum aufgeknüpft werden kann. Das war jedenfalls meine Wahrnehmung in meinen jungen Jahren. Auch heute gibt es aber noch mindestens seeeehr lange Haftstrafen, die auch an Ausländern vollstreckt werden.

Ebenfalls strengstens verboten ist die Einfuhr, der Besitz oder Konsum von Alkohol. Es gibt keine zollfreie Kleinstmenge. Absolut kein Alkohol! Bei der Zollkontrolle wird übrigens all euer Gepäck gescreened. Schmuggeln ist also aussichtslos.

Auch für verschreibungspflichtige Medikamente sowie pornographische Schriften gilt ein strenges Einfuhrverbot, wobei „pornographisch“ schon ein Oben- ohne- Bild in der BILD- Zeitung ist. Für Medikamente, die ihr auf Reisen benötigt, solltet ihr euch ein englischsprachiges Certifikate von eurem Arzt ausstellen lassen.

Resort Islands oder Local Islands Malediven

Für den Urlaub auf den Malediven werdet ihr nicht auf der Hauptinsel, dem Male- Atoll bleiben wollen, die ziemlich ereignisarm ist, sondern andere Atolle besuchen wollen.

Einreise Malediven und Fähren zwischen den Atollen
Malediven

Generell gibt es zwei Möglichkeiten, seinen Urlaub zu verbringen: auf den sündhaft teuren Resort Inseln mit ihrem All- Inclusive- Angebot oder auf den inhabited Islands.

Die Regierung der Malediven verdient gutes Geld mit der Verpachtung ganzer Inseln z.B. an Touristik- Konzerne. Auf diesen Resort Islands, wo keine einheimischen Muslime leben, darf dann auch Alkohol zu allerdings recht hohen Preisen verkauft werden. Eine Übernachtung auf einer Resort Insel kostet einen mittleren dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Bereich.

Dafür bekommt man ein perfekt durchgestyltes Urlaubserlebnis. Es gibt keinen Dreck, die Strände werden mehrmals täglich gereinigt und es ist immer jemand da, der ein offenes Ohr für eure Wünsche hat. Klingt ganz schön langweilig, oder?

Die günstigere Alternative sind Guesthouses auf den Local Islands. Hier unterliegt man den Restriktionen der islamischen Gesetze, kein Alkohol, kein Bikini am Strand etc, dafür bekommt man ein bisschen was vom Leben der Maldivians mit. Die Unterkünfte sind zwar immer noch nicht wirklich günstig, aber zumindest erschwinglich.

Achtung: Auf den Preis, den ihr bei Buchungsportalen angezeigt bekommt, kommen noch jede Menge Steuern und Gebühren drauf, so dass der tatsächliche Zimmerpreis um gut 30% höher ausfällt. 10% Steuer, 12% Tourismusabgabe, 3 Dollar pro Nacht und Nase Übernachtungssteuer und bei der Abreise noch mal 30 bis 120 Dollar Ausreisesteuer pro Person (bei Pauschalreisen oft im Ticketpreis enthalten). Die Malediven sind also auch bei Beschränkung auf die Local Islands kein billiges Vergnügen.

Wenn die Resort bei 250 Euro pro Nacht anfangen (wenn man etwas halbwegs ordentliches haben will, muss man aber wohl eher so ab 400 Euro/Nacht investieren), dann könnt ihr bei den Guesthouses mit um die 100 Euro pro Nacht rechnen.

Fähren auf den Malediven

Zu den Atollen nahe dem Male Atoll gibt es Fährverbindungen; zum einen die sehr preiswerten normalen öffentlichen Fähren, die stundenlang unterwegs sind, dafür aber auch nur eine Handvoll Dollar kosten und die Speedboote, die einen in 90 Minuten ins südliche Ari Atoll bringen, aber auch mit mit 25 bis 80 Dollar deutlich teurer sind. Wenn man die Fährtickets durch seine Unterkunft buchen lässt, wird es übrigens noch teurer. Ich habe ein Dutzend Unterkünfte angeschrieben; die günstigste wollte 35 Dollar pro Nase, die teuerste satte 60 Dollar für einen Transfer, der vor Ort gebucht 25 Dollar kostet.

Einreise Malediven und Fähren zwischen den Atollen
Traumhaft schön- die Malediven

Im Internet ist übrigens oft die Rede davon, dass die Fähre direkt vor den Türen des Male Airports startet. Das ist nur halb korrekt. Die Fähre vor dem Airport bringt einen nämlich nur über den Kanal; auf der anderen Seite muss man dann unter den Dutzenden Booten, die dort warten, das richtige finden, das einen in das gewünschte Atoll auf die korrekte Insel bringt.

Die meisten Speedboote fahren übrigens rund um 16 Uhr ab. Wessen Flug später ankommt, muss in der Regel die erste Nacht in Male verbringen oder einen privaten Transfer buchen.

Die weiter entfernten Atolle sind mit Fähren nicht zu erreichen. Auch mit Inselhopping von einem Atoll zum nächsten kommt man aufgrund der teilweise sehr großen Entfernungen zwischen den einzelnen Atollen nur mühsam bis gar nicht voran. Innerhalb der Atolle gibt es hingegen gut ausgebauten Fährverkehr zwischen den einzelnen Inseln. Nimmt man die öffentlichen langsamen Fähren (Dhonis), zahlt man kaum mehr als zwei bis fünf Dollar.

Die Nord- Süd- Ausdehnung der Malediven beträgt ca. 900 km. Die Hauptstadt Male liegt ziemlich genau in der Mitte. Zum Addu Atoll im Süden sind es etwa 350 km. Da kommt man mit dem schnellsten Schnellboot nicht hin.

Für Reisen zu den weiter entfernten Atollen bleiben daher nur entweder Inlandsflüge oder die unglaublich coole, aber auch ziemlich teure Anreise mit dem Wasserflugzeug. Die Kosten für Inlandsflüge hängen natürlich ab von Saison und Entfernung, können aber bei weiter entfernten Atollen schon mal 350 USD pro Person betragen.

Für die Anreise mit dem Wasserflugzeug ist eine entsprechende Landestelle erforderlich, die auf Local Islands nicht vorhanden sein werden. Anreise per Wasserflugzeug kommt also faktisch nur für Resort- Aufenthalte in Frage. Preise schwanken stark, weil es praktisch keine öffentlichen Preislisten gibt. In der Regel sind diese Transfers bei Pauschalreisen auch bereits inbegriffen, so dass der Markt hierfür überschaubar ist. Man muss allerdings mit ähnlichen Preisen wie für einen sehr weiten Inlandsflug rechnen- allerdings bei kürzeren Strecken…

Ins nördliche Raa Atoll habe ich einen Wasserflugzeug- Transfer für 515 USD pro Person für Hin- und Rückflug gefunden.

Die ausführlichste Auflistung von Transfer- Preisen gibt es auf atolltransfer.com. Die dortigen Preise sind allerdings in vielen Fällen viel zu hoch. Es lohnt sich immer, die Preise für eine bestimmte Route noch mal nachzurecherchieren.

Was erwartet euch auf Local Islands?

Die Inseln der Malediven sind im Übrigen sehr klein. Wir waren auf Mahibadhoo, der Hauptinsel des südlichen Ari Atolls, also einer der größeren Inseln und diese war einen Kilometer lang und ca. 300 Meter breit. Man kann die Insel also in einer Stunde umwandern. Entsprechend gibt es auf den meisten Local Islands keinerlei touristische Infrastruktur. Auf Mahibadhoo gibt es zwei Hotels bzw. Guesthouses und eigentlich keine Restaurants, wie wir sie kennen. Es gibt dort keine Speisekarten sondern zwei oder drei Gerichte zur Auswahl, Frauen, die nicht vollverschleiert auftreten, werden geduldet, aber gemustert. Es gibt eigentlich für Frauen auch eigene abgetrennte Essensbereiche, aber das haben wir ignoriert. Man muss auch nicht jeden Scheiß mitmachen.

Auch in dem Hoteleigenen Restaurant gab es zwar eine große Speisekarte. Tatsächlich war die Anzahl der verfügbaren Speisen aber sehr überschaubar. Man muss das verstehen. Auf einer klitzekleinen Insel muss beinahe die gesamte Nahrung (außer Fischen) aus Male mit dem Speedboat herangeschafft werden. Entsprechend sind die Preise für Nahrungsmittel relativ hoch und die Hotels kaufen wenig frische Lebensmittel ein, die sie vielleicht nicht verkauft bekommen.

Übrigens ist es ein Trugschluss zu glauben, dass es in einem solchen Inselparadies Meeresfrüchte bis zum Abwinken geben müsse. Tatsächlich ist der Indische Ozean hier viel zu warm für Seafood, so dass die Speisekarte eher karg bleibt. Das Einzige, was täglich frisch wirklich vor Ort gefangen wird, sind zwei, drei verschiedene Fischarten.

Freitag ist muslimischer Feiertag und da geht gar nix. Geschäfte haben geschlossen, Fähren fahren nicht. Unbedingt An- oder Abreise am Freitag vermeiden!

Wer nicht ausschließlich auf Ruhe und Entspannung aus ist oder begeisterter Taucher oder Schnorchler ist, für den werden die meisten Local Islands sehr schnell langweilig werden. Ohnehin bin ich inzwischen der Auffassung, dass die Malediven eigentlich ausschließlich für Wassersportler interessant sind. Denn Unterhaltung gibt es nicht und das Local Life ist für Nicht- Muslime schnell befremdlich.

In jedem Fall empfehle ich, nicht viel länger als zwei oder drei Nächte auf einer Insel zu bleiben und dann weiter zu reisen. Mit den Fähren kommt man zwar nicht bis in die abgelegensten Atolle wie das Addu Atoll, aber doch zumindest ein bisschen rum.

Hier geht es zu meinem Erfahrungsbericht über das viel gelobte Liberty Guesthouse auf Mahibadhoo.

Einreise Malediven und Fähren zu den Atollen – Fazit

Die Malediven sind auch für Budget- und Individualtouristen bereisbar. Doch sollte einem vorher klar sein, dass außer Wassersport sehr wenig bis nichts geboten wird. Einige Local Islands verfügen nicht mal über ein Restaurant – und dort, wo es welche gibt, sitzen Männer und Frauen getrennt voneinander.

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Wer schreibt denn hier?

Kai Berke, Backpacker-Weltreise

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



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