Vorsicht bei der Dynamic Currency Conversion

Geldautomat: Kostenfalle Umrechnung

Da wäre ich doch vor ein paar Wochen beinahe auf einen der ältesten Tricks der Geldautomatenbetreiber hereingefallen: die Dynamic Currency Conversion (DCC), die von manchen Automaten angeboten wird. Dabei wird man im Verlauf der Abhebung gefragt, ob man seine Kreditkarte mit der Fremdwährung belasten möchte oder von dem „gebührenfreien“ Angebot der automatischen Umrechnung Gebrauch machen möchte, so dass die Kreditkarte mit der heimischen Währung (also zumeist Euro) belastet würde.

Was vielleicht wie ein netter Service für alle diejenigen klingt, die noch eine Kreditkarte verwenden, bei der Auslandentgelte erhoben werden, ist in Wahrheit in aller Regel dreiste Abzocke, denn die automatische Umrechnung ist zwar formal gebührenfrei wie versprochen wird, doch sie erfolgt auf Basis eines um ca. zehn Prozent schlechteren Wechselkurses.

Hebt ihr in New York beispielsweise 100 Dollar ab, so würden euch von eurer heimischen Bank bei einem aktuellen Wechselkurs von 1,12 Dollar pro Euro ca. 89,29 Euro abgebucht werden. So ganz stimmt das auch nicht, denn die Wechselkurse der Banken können auch leicht höher ausfallen als die offiziellen Wechselkurse, doch wenn ihr von der Dynamic Currency Conversion  Gebrauch macht, stellt euch der Automatenbetreiber (nicht eure Hausbank!) vielleicht einen Betrag zwischen 92 und 95 Euro in Rechnung. Der Automatenbetreiber macht also auf eure Kosten einen netten Zusatzgewinn.

Ich war am Flughafen in Kuala Lumpur angekommen und wollte mich noch schnell mit ein paar malayischen Ringgit eindecken, damit ich das Taxi  nach Kuala Lumpur bezahlen könnte. Der Geldautomatenbetreiber erwischt einen also in doppelter Hinsicht in einer Stresssituation. Man kommt an einem unbekannten Ort mit einer unbekannten Währung an und man will möglichst schnell ins Hotel. Da nervt einen natürlich jeder weitere Schritt am Geldautomaten und nach dem vierten Klick verliert man vielleicht die Konzentration und folgt dann dem intuitiven Klick- Schema.

Die automatische Umrechnung, die einem ganz am Schluss wie beiläufig untergejubelt wird, verbirgt sich natürlich hinter demselben Button, mit dem man schon die vorherigen Schritte bestätigt hat und die Farbgebung (Automatische Umrechnung = Grün, Belastung in Fremdwährung = Rot) sorgt zusätzlich dafür, dass man sich hier schnell aus Versehen für den kostspieligen Zusatzservice entscheidet.

Dynamic Currency Conversion vermeiden

Wie lässt sich dieser Fehler nun vermeiden? Die Antwort ist simpel. Indem man Geldgeschäfte nicht unter Zeitdruck erledigt sondern sich die Zeit nimmt, jeden Schritt am Geldautomaten genau zu überprüfen. Wenn man den Text am Bildschirm nicht versteht, ist es besser, den Vorgang abzubrechen und einen anderen Automaten zu wählen.

Darüber hinaus sollte man sich natürlich vor einer Reise immer über den aktuellen Währungskurs des Ziellandes informieren, damit man beurteilen kann, ob die angebotene DCC ein guter oder ein schlechter Deal ist. Denn auch wenn die Automatenbetreiber alles versuchen, die Umrechnung als tolles Angebot darzustellen, sind sie natürlich verpflichtet, konkret anzugeben, mit welchem Betrag in Euro ihr für die Abhebung belastet werden würdet.

Wenn ihr also den aktuellen Umtauschkurs kennt, werdet ihr schnell erkennen, dass die DCC ein schlechtes Angebot für euch ist. Das ist vor allem in Ländern mit exotischen Währungen wichtig, denn während man den aktuellen Dollarkurs ja noch jeden Abend in den Börsennachrichten vor der Tagesschau mitbekommt, sieht das bei laotischen Kip, burmesischen Kyatt oder vietnamesischen Dong  meist schon anders aus.

Wenn man den Umtauschkurs mal nicht kennt, hilft der generelle Tipp: Niemals die Automatische Umwandlung wählen! Eine Währungsumrechnung hat nur zwei Variablen. Wenn die DCC ein gutes Geschäft für euch wäre, wäre sie ein schlechtes Geschäft für den Automatenbetreiber und würde folglich nicht angeboten werden.

Also, auch nach Langstreckenflügen immer noch wachsam bleiben beim Geldabheben.

Welche Kreditkarten ihr unbedingt auf Reisen dabei haben solltet, erfahrt ihr übrigens in unserem Einsteiger Konten und Karten.

Letzte Aktualisierung am 7.09.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Wenn ihr verreist, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr mit einer Auslandskrankenversicherung ausreichend abgesichert seid. Wir stellen euch die drei beliebtesten Langzeit- Auslandskrankenversicherungen für Backpacker vor. Außerdem empfehle ich euch die Lektüre meiner aktualisierten Übersicht zu den besten kostenlosen Reisekreditkarten 2021.

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Wer schreibt denn hier?

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



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