Liberty Guesthouse Malediven (Mahibhadoo)

Liberty Guesthouse Malediven (Mahibadhoo, Süd Ari Atoll)

Ihr habt auf den Malediven die Wahl zwischen den wunderschönen, durchgestylten, aber auch sündhaft teuren Resort Islands oder der günstigeren Alternative der Guesthouses auf den bewohnten Inhabited Islands. Wir haben uns für das Liberty Guesthouse Malediven auf Mahibhadoo entschieden.

Das Liberty Guesthouse liegt auf Mahibadhoo, der Hauptinsel des Süd Ari- Atolls, etwa eine Speedboat- Stunde vom Internationalen Flughafen in Male entfernt. Wer auf den Malediven keinen Luxusurlaub sondern einen individuellen Budget- Urlaub machen will (ja, das geht), der sollte bedenken, dass nur die unmittelbar an das Male Atoll angrenzenden Atolle mit der billigen öffentlichen Fähre oder einem immer noch vergleichsweise preisgünstigen Speedboot zu erreichen sind. Tipps zur Einreise und zum Transport findet ihr in der Einführung zu den Malediven. Für weiter entfernte Atolle sind Inlandsflüge oder sogar Wasserflugzeug- Transfers erforderlich, die sehr ins Geld gehen können.

Liberty Guesthouse Malediven – Anreise

Wenn ihr den Transfer vom Guesthouse organisieren lasst, kostet euch das pro Person 35 US Dollar, was ziemlich günstig ist. Dafür werdet ihr am Flughafen mit einem Schild mit eurem Namen erwartet und aus dem Terminal mit der Kanalfähre hinüber zum Anleger für die Speedboote gebracht. Euer Guide bringt euch zu eurem Speedboot und gibt euch Tipps, was ihr bis zum Ablegen in der Gegend noch unternehmen könnt.

Eine halbe Stunde vor Abfahrt kommt euer Guide noch einmal zum Boot und vergewissert sich, dass ihr an Bord seid. Dann beginnt die etwa einstündige Passage nach Mahibadhoo und wenn ihr Glück habt, seht ihr auf dem Weg ein paar Delfine. Auf jeden Fall werdet ihr in den Genuss eures ersten Sonnenuntergangs kommen, denn das Speedboot startet um 16 Uhr ab Male.

Im kleinen Hafen von Mahibhadoo werdet ihr dann von der Hotelcrew erwartet und in Empfang genommen. Euer Gepäck wird mit einem Moped zum Hotel gefahren, während ihr den etwa 10- minütigen Weg zum Liberty Gueshouse zu Fuß mit dem Manager des Hotels zurücklegt.

Liberty Guesthouse – Erste Eindrücke

Vor dem Check In quält man euch dann mit einer ziemlich überflüssigen Prozedur: Bei einem Glas frisch gepresstem Orangensaft müsst ihr euch die ganze Palette an kostenpflichtigen Ausflügen und Zusatzleistungen anhören. Natürlich möchten Guesthouses auch etwas an ihren Gästen verdienen, aber muss man den ersten Eindruck nach einer langen Anreise gleich mit einem Verkaufsgespräch ruinieren?

Nachdem wir diese doch ziemlich nervige Tortur lächelnd hinter uns gebracht haben, wurden wir zu unserem Zimmer gebracht, das allerdings nicht, wie gebucht, mit Meerblick war sondern in zweiter Reihe hinter dem Haupthaus gelegen.

Also zurück zur Rezeption und das „Missverständnis“ aufgeklärt. Das Beachview- Zimmer sei leider noch nicht frei, weil das ganze Haus ausgebucht sei, aber morgen würden wir dann ins Beachview umziehen können. Hätte er uns auch schon beim Check In sagen können.

Tatsächlich war außer uns nur eine französische Familie in dem Guesthouse und das Beachview Haus war komplett leer; jedenfalls brannte dort kein Licht. Ich mache eine kurze Sprechpause und gebe dem Manager die Gelegenheit, von selbst darauf zu kommen, mir zumindest die Erstattung der Mehrkosten für die erste Nacht oder sonst eine Kompensation anzubieten. Da dieses Angebot nicht erfolgt, frage ich ihn danach.

Ja, natürlich würde mir die Differenz erstattet… wie hoch sei die denn, will er wissen. Ich fühle mich auf den Arm genommen, weil ich vermute, dass er seine Preise besser kennt als ich, aber ich spiele mit und schaue bei booking.com nach. Und was soll ich euch sagen: In dem total ausgebuchten Haus, sind auch spontan noch jede Menge Zimmer frei- sowohl Beachview- als auch zweite Reihe…

Im Zimmer dann die nächste Überraschung: Den beworbenen Safe gibt es ebenso wenig wie TV, d.h. Fernsehgeräte gibt es schon, diese sind aber nicht an einen Receiver angeschlossen und haben folglich keinen Empfang. Schwamm drüber, wir sind ja nicht auf den Malediven um fernzusehen.

Am nächsten Tag ziehen wir dann um und stellen fest, dass das Wifi vom Haupthaus nicht bis in unser Zimmer reicht. Einen eigenen Router im Beachview Haus gibt es nicht. Im Nachhinein würde ich sagen, dass der Meerblick zwar schön ist, aber die Mehrkosten (bei Einbuße eines vernünftigen Internetempfangs) nicht wert war.

Apropos Internet: Das Guesthouse ist der einzige Ort auf der Insel mit kostenlosem Wifi. Man kann sich für umgerechnet ca. 20 Euro eine SIM Card kaufen, die auch eine recht gute Abdeckung auf Mahibadhoo haben soll. Das war es uns dann aber für vier Tage doch nicht wert.

Liberty Guesthouse – Things to do

Liberty Guesthouse Mahibhadoo, Malediven
Liberty Guesthouse Mahibhadoo, Malediven

Jetzt aber endlich mal was Positives: Der Strand wird regelmäßig sauber gehalten und ist traumhaft schön. Die ganze Anlage ist nett und liebevoll her- und eingerichtet mit ein paar Sonnenliegen und Hängematten, die wir schnell für uns entdeckt haben. Ein perfekter Ort um zu entschleunigen.

Das Wasser ist angenehm warm und sauber und hat Postkartenfarbe. Bikinis oder Badeanzüge sind hier offiziell nicht erlaubt, auch wenn wir im Laufe unseres Aufenthaltes öfter Gäste relativ hüllenlos rumplantschen sehen. Wir halten uns an die Regeln und gehen mit Shorts und Shirt ins Wasser. Es gibt eine Sonnenterasse auf dem Dach des Haupthauses, wo man auch im Bikini liegen darf, aber die Nähe zum Strand ist uns wichtiger als ein großflächiger Sonnenbrand.

Das Restaurant bietet einen schönen Blick aufs Meer. Dinner beim Meeresrauschen. Die relativ umfangreiche Karte täuscht allerdings eine Vielfalt vor, die so nicht existiert, denn tatsächlich sind immer nur eine Handvoll Gerichte verfügbar. Wie ich bereits in dem Grundlagenartikel zu den Malediven ausgeführt habe, sind die Inseln der Malediven viel zu klein, um einen nennenswerten Anteil an Lebensmittelproduktion zu haben. Außer dem täglich frisch gefangenen Fisch, wird bestenfalls noch ein bisschen Gemüse direkt auf der Insel angebaut und es werden ein paar Hühner gehalten; alles andere muss aufwendig aus Male herbeigeschafft werden.

Entsprechend schrumpft die Auswahl auf Fischgerichte und ein paar Currys zusammen. Der frisch zubereitete gegrillte Fisch ist dafür wirklich lecker. Das Frühstücksbuffet ist im Preis inbegriffen und auch okay.

Da wir beide keine Taucher oder auch nur Wassersportler sind, haben wir von den angebotenen Zusatzleistungen keinen Gebrauch gemacht, und das stellt dich bei einem mehrtägigen Aufenthalt vor ernsthafte Probleme, denn Mahibadhoo hat außer dem Programm des Guesthouses wirklich nullkommanix Touristisches zu bieten.

Es gibt zwei klitzekleine Läden mit ein paar notwendigen Dingen, eine Bank, eine Art Cafe, in dem die einheimischen Jugendlichen abhängen und noch ein Guesthouse auf der anderen Seite der Insel, die in weniger als einer Stunde bequem einmal zu Fuß umrundet werden kann.

Im Hafen gibt es direkt gegenüber vom Fähranleger ein kleines Restaurant. Dass es sich um ein Restaurant handelt, muss man wissen, denn es steht nicht dran. Es gibt dort auch keine Speisekarte. Für Ausländer gibt es im Großen und Ganzen gebratenen Reis mit Thunfisch oder gebratenen Reis mit Hühnchen. Für Frauen gibt es einen eigenen Raum, der einen ziemlich stickigen Eindruck gemacht hat, während die Männer draußen im Luftigen speisen.

Wenn man also keine Tauchausflüge unternimmt, dann bleibt einem ein einstündiger Spaziergang um die Insel und ansonsten nur der Strand. Das sollte man wissen und berücksichtigen, wenn man eben kein Taucher oder Schnorchler ist.

Das Guesthouse bietet auch Ausflüge zu anderen bewohnten Inseln an, rät aber gleichzeitig davon ab, da diese Inseln noch kleiner sind als die Hauptinsel und entsprechend noch weniger zu bieten haben. Auch Ausflüge auf Resortinseln sind möglich, da diese gegen eine Eintrittsgebühr Tagesgäste zulassen, aber Transfer und Eintritt sind so teuer, dass das bisschen Mehrwert sich kaum lohnt. Oder wie der Manager Enzo so schön sagte: Ihr zahlt 60 Dollar pro Person für den Transfer, 100 Dollar pro Person Eintritt, nur um dort eine Dose Bier für 6,50 Dollar trinken zu können… denn Alkohol ist – hatte ich das schon erwähnt? – auf den bewohnten Inseln, wo streng islamisches Recht herrscht, natürlich verboten.

Sonnenuntergang Malediven

Fazit

Wenn ihr Honeymoon auf den Malediven machen wollt, bucht ein Resort. Die Einschränkungen, die mit einem Guesthouse einhergehen, versauen euch sonst eure „once-in-a-lifetime-experience“. Wenn ihr begeisterte Taucher oder Wassersportler seid, seid ihr im Liberty Guesthouse genau richtig aufgehoben. Ihr dürft dann aber wirklich auch nicht viel mehr erwarten. Wollt ihr nur Relaxen, so ist Mahibadhoo zu langweilig für euch. Mehr als drei Tage solltet ihr dann auf keinen Fall bleiben.

Es fällt mir ein bisschen schwer, das Preis-Leistungs- Verhältnis auf den Malediven richtig einzuordnen, denn obwohl man in den umliegenden Ländern wie Sri Lanka, Indien oder auch in Südostasien für das gleiche Geld ganze Suiten bekommt, ist das Preisgefüge auf den Malediven nunmal, wie es ist und man kann sich nur entscheiden, dorthin zu fliegen oder es bleiben zu lassen.

Nachtrag

Während wir das Hotel Anfang 2018 noch für ca. 90 Euro pro Nacht buchen konnten, finde ich es ein Jahr später kaum unter 100 Euro. Die Preise auf den Malediven scheinen aber insgesamt weiter angezogen zu haben.



Booking.com

Wenn ihr verreist, solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr mit einer Auslandskrankenversicherung ausreichend abgesichert seid. Wir stellen euch die drei beliebtesten Langzeit- Auslandskrankenversicherungen für Backpacker vor. Außerdem empfehle ich euch die Lektüre meiner aktualisierten Übersicht zu den besten kostenlosen Reisekreditkarten 2021.

Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Verweise sind sogenannte Provisions-Links. Wenn du auf so einen Verweislink klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von deinem Einkauf eine Provision. Für dich verändert sich der Preis natürlich nicht.


 

Wer schreibt denn hier?

Kai hat sich 2015 nach Jahren des Reisens schrittweise aus Deutschland verabschiedet und lebt seitdem die meiste Zeit des Jahres in Asien. In seinem früheren Leben hat er 10 Jahre in der Arbeits- und Sozialrechtsberatung gearbeitet.



Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert